FRANKFURT (awp international) - Der Dax dürfte sich am Montag von seinem Kursrücksetzer am Freitag etwas erholen. So signalisierte der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex knapp eine Stunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,5 Prozent auf 13 180 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird mit plus 0,6 Prozent erwartet. Als Treiber inmitten der weiter zugespitzten Corona-Lage gilt hauptsächlich, dass es doch noch einen Hoffnungsschimmer in den Brexit-Gesprächen gibt.

Dennoch stelle sich die Frage, ob die Risiken am Aktienmarkt trotz der jüngsten Dax-Verluste am Freitag in einem angemessenen Umfang berücksichtigt worden seien oder ob noch weiterer Anpassungsbedarf bestehe, schrieben die Experten der Helaba im Tagesausblick.

Die Gespräche über einen Handelspakt Grossbritanniens mit der Europäischen Union werden noch einmal fortgesetzt. Darauf einigten sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der britische Premierminister Boris Johnson. Ursprünglich hatte am Sonntag die endgültige Entscheidung fallen sollen. Beide Seiten lägen bei einigen Schlüsselfragen aber noch "sehr weit auseinander", betonte Johnson.

Unsicherheit löst aber weiter die Tatsache aus, dass Deutschland im Laufe der Woche in einen härteren Lockdown geht. Vor diesem Hintergrund sieht Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners die Börse in einem Spannungsfeld. "Der Dax ist gefangen zwischen der Aussicht auf eine schrittweise Normalisierung des wirtschaftlichen Lebens mit zunehmender Impfquote auf der einen Seite und dem erneuten Lockdown auf der anderen Seite." Positiv wertet Altmann, dass der Dax am Freitag die 13 000-Punkte-Marke gehalten hat.

Vorbörslich stiegen am Montag Varta um rund zwei Prozent zum Xetra-Schluss. Die Aktionäre des Batteriekonzerns sollen nach dem Willen von Grossaktionär und Aufsichtsratschef Michael Tojner erstmals über eine Dividende am starken Lauf der Geschäfte beteiligt werden. "Bisher haben wir alle Gewinne wieder in die Firma investiert", sagte Tojner der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Jetzt ist es an der Zeit, die Aktionäre zu beteiligen".

Fresenius SE gewannen vorbörslich verglichen mit dem Xetra-Schluss 1,7 Prozent auf Tradegate. Der Gesundheitskonzern und Krankenhausbetreiber geht davon aus, die Ziele für 2020 zu erreichen. Vorstandschef Stephan Sturm peilt zudem 2021 eine Umsatz- und Ergebnissteigerung an.

Hoch im Kurs dürften zum Wochenauftakt erneut Aktien von Krisengewinnern stehen, denen der harte Lockdown in die Karten spielt. Auf Tradegate legten etwa die Papiere des Kochboxenversenders Hellofresh deutlich zu, ebenso jene des Essenslieferdienstes Delivery Hero und des Online-Modehändlers Zalando .

Für die Titel von Borussia Dortmund ging es nach der 1:5 Niederlage gegen Stuttgart und dem nachfolgenden Trainerrauswurf von Lucien Favre um mehr als fünf Prozent bergab./ajx/jha/