FRANKFURT (awp international) - Die Euphorie am deutschen Aktienmarkt hat am Dienstag merklich nachgelassen. Auch das Rekordhoch des Dow Jones Index vom Vorabend konnte Anleger hierzulande nicht mehr zu Käufen animieren. Der Dax gab am frühen Nachmittag um rund ein halbes Prozent auf 13 078 Punkte nach. Damit setzte sich die Hängepartie der vergangenen Tage fort.

Möglicherweise seien die Marktteilnehmer angesichts der positiven Nachrichten rund um Corona-Impfstoffe zuletzt zu sorglos geworden, sagte Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Experten zufolge dürfte es noch einige Zeit dauern, bis grössere Erfolge im Kampf gegen die Lungenkrankheit Covid-19 zu verzeichnen sind. Auch hätten die Impfstoffe die Zulassungshürde ja noch nicht übersprungen.

Der MDax der 60 mittelgrossen Werte verlor knapp ein halbes Prozent auf 28 598 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,62 Prozent auf 3445 Punkten nach.

Von der US-Konjunktur gab es keinen Rückenwind für die Aktienmärkte: Der Umsatz im Einzelhandel legte im Oktober weniger stark zu als Analysten im Mittel ihrer Schätzungen erwartet hatten. Im weiteren Verlauf stehen noch Daten aus der Industrie auf der Agenda.

Bei Einzeltiteln war die Lage ruhig. Die zuletzt stark gestiegenen Papiere aus der Luftfahrtbranche gaben einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Die Aktien von Lufthansa , Fraport , Airbus und MTU Aero Engines verloren zwischen 1,3 und 3,8 Prozent.

Schwächster Titel im Dax waren die Aktien der Deutschen Börse mit einem Verlust von zwei Prozent. Händler sprachen von einer Branchenschwäche, Papiere der London Stock Exchange gerieten ebenso unter Druck wie die der Börse Euronext .

Aktien von Zooplus stiegen um acht Prozent an die Spitze des SDax der kleineren Börsentitel. Analysten lobten die Profitabilität und hohe Barmittel des Tierbedarfshändlers in den Monaten Januar bis September.

Die gebeutelten Aktien von Wirecard zogen um 9 Prozent an auf den höchsten Stand seit Mitte Oktober. Der insolvente Zahlungsabwickler verkauft das Kerngeschäft an die spanische Bank Santander . Finanzielle Details wurden nicht genannt.

Der Euro legte weiter zu und wurde am frühen Nachmittag mit 1,1878 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1830 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,57 Prozent am Montag auf minus 0,56 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,07 Prozent auf 145,97 Punkte nach. Der Bund-Future stieg am frühen Nachmittag um 0,15 Prozent auf 175,22 Punkte./bek/jha/

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---