FRANKFURT (awp international) - Nach zwei starken Tagen haben sich die Dax-Anleger am Mittwoch in Zurückhaltung geübt. Es fehle nach der jüngst fulminanten Aufholjagd derzeit an Kaufanreizen, um die Kursdynamik aufrechtzuhalten, erläuterte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Am Nachmittag stand der deutsche Leitindex 0,45 Prozent tiefer auf 15 742,97 Punkten.

Der MDax der mittelgrossen Unternehmen verlor zur Wochenmitte bislang 0,13 Prozent auf 34 794,18 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone sank um 0,4 Prozent.

Nachrichten zur Coronavirus-Variante Omikron prägen nach wie vor das Geschehen. So ist der Corona-Impfstoff von Biontech und seinem US-Partner Pfizer den Unternehmen zufolge offenbar weniger wirksam gegen die Omikron-Variante bei zwei Dosen. Für einen ausreichenden Schutz sind nach Angaben der Impfstoffhersteller drei Dosen ihres Produktes nötig. Ersten Labordaten zufolge schützten zwei Dosen nicht ausreichend vor einer Infektion mit der kürzlich entdeckten Variante.

Hellofresh lagen im Dax hinten mit einem Minus von gut sieben Prozent. Grund ist die Prognose des Kochboxenlieferanten für 2022, die für das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) unter den Erwartungen der Analysten liegt.

Infineon verloren vier Prozent, nachdem mit JPMorgan und Morgan Stanley gleich zwei Banken die Papiere des Chipherstellers abgestuft hatten auf "Neutral" beziehungsweise "Equal-weight".

Die im Dax notierten Anteile der Porsche Holding bauten an der Index-Spitze ihre Vortagesgewinne aus und stiegen um 2,4 Prozent. Im Fokus stehen weiter die Börsenpläne von Volkswagen für die Sportwagen-Tochter Porsche, die man mit der Porsche Holding nicht verwechseln darf. Die Holding ist Mehrheitseigner von Volkswagen.

Der Baumarktkonzern Hornbach Holding zeigt sich für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 erneut optimistischer, angetrieben von einer robusten Nachfrage. An der Spitze im SDax gewannen Hornbach mehr als zehn Prozent.

Schlusslicht in dem Nebenwerteindex mit einem Minus von achteinhalb Prozent waren Ceconomy . Die Baader Bank hatte die Titel des Elektronikhändlers von "Buy" auf "Reduce" doppelt abgestuft. Wieder steigende Corona-Infektionszahlen bremsten die Wiedereröffnung von Geschäftsfilialen europaweit aus, schrieb Analyst Volker Bosse.

Der Euro kostete am Nachmittag 1,1299 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,1256 Dollar festgesetzt.

Am deutschen Anleihemarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,45 Prozent am Vortag auf minus 0,47 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 145,76 Punkte. Der Bund-Future verlor zuletzt 0,13 Prozent auf 174,08 Zähler./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---