FRANKFURT (awp international) - Stillstand vor dem Highlight der Woche lautet am Freitagmorgen die Devise am deutschen Aktienmarkt. Am frühen Nachmittag veröffentlicht das US-Arbeitsministerium den Bericht zur Beschäftigung im August. Beobachter erhoffen sich davon Rückschlüsse auf den Zeitpunkt, zu dem die Notenbank Fed die geldpolitischen Zügel wieder anzieht. Nicht wenige Marktakteure rechnen dann mit Gegenwind für die weltweiten Börsen.

Der Dax lag im frühen Handel mit 0,06 Prozent moderat im Minus bei 15 831 Punkten. Schon am Vortag hatten die Anleger in den Wartemodus geschaltet. Auch auf Wochensicht zeichnet sich für den Dax eine Stagnation ab. Das Rekordhoch von Mitte August bei 16 030 Zählern war zuletzt eine zu hohe Hürde. Der MDax der 60 mittelgrossen Börsenwerte zeigte sich mit minus 0,09 Prozent auf 36 242 Zähler ebenfalls kaum bewegt.

"Stellenaufbau, Lohnentwicklung und Arbeitslosenquote werden das Bild eines sich erholenden Arbeitsmarktes zeichnen", schrieb Volkswirt Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Eine positive Überraschung sei aber wohl nicht zu erwarten, zumal am Mittwoch ein Bericht über die Beschäftigung im US-Privatgewerbe enttäuscht habe. "Das mahnt zur Vorsicht", so der Experte. Die Spekulationen um ein Anziehen der geldpolitischen Zügel durch die Fed könnten einen Dämpfer erhalten.

Neben den US-Daten könnte auch der Umbau der Dax-Indizes für Bewegung sorgen, der am Abend zementiert wird. Dann gibt die Deutsche Börse die Kandidaten für den vergrösserten Dax, den verkleinerten MDax und den SDax bekannt.

Der Online-Lieferdienst Delivery Hero beschafft sich mit der Ausgabe von Wandelanleihen mehr als eine Milliarde für Wachstum. Mit den in Aktien wandelbaren Papieren könnte sich die Aktienzahl erhöhen, was den Kurs am Ende des Dax-Tableaus um 2,2 Prozent nachgeben liess.

Einem Medienbericht zufolge will der Dax-Konzern Covestro weltweit bis zu 1700 Stellen streichen. Der Kurs des Herstellers von Kunststoffen legte um 0,3 Prozent zu. Etwas erholt von den Verlusten der vergangenen Wochen zeigten sich MTU mit einem Aufschlag von 1,3 Prozent. Die französische Grossbank Societe Generale hat die Papiere des Triebwerkherstellers auf die Kaufliste genommen.

Im MDax lagen die Papiere von Varta auf dem letzten Platz mit einem Abschlag von zwei Prozent. Das Bankhaus Metzler riet zum Verkauf der Aktien des Batterieherstellers./bek/zb