FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Montag seine Auftaktgewinne abgegeben. Der deutsche Leitindex sank zuletzt um 0,14 Prozent auf 13 776,76 Punkte. Anzeichen einer nachlassenden US-Inflation hatten den Börsen in den vergangenen Tagen kräftig Auftrieb gegeben. Doch die Risiken für die Märkte sind weiter vorhanden.

Der MDax notierte kaum verändert mit minus 0,02 Prozent auf 27 903,14 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat ebenfalls auf der Stelle.

Wirtschaftsdaten aus China fielen zum Wochenbeginn schwach aus. Sie zeigten, dass die Wachstumslokomotive im Reich der Mitte an Fahrt verliere, sagte Christian Henke, Analyst beim Broker IG. Er merkte zudem an, dass die Energie- und Rohstoffpreise immer noch deutlich zu hoch seien und die Inflation noch Welten von dem Zielwert der Notenbanken entfernt.

Als wenig hilfreich für den Aktienmarkt erweist sich zudem der weiter sinkende Rheinpegel. Damit drohen Einschränkungen für die Schifffahrt auf dem für die Wirtschaft so wichtigen Transportweg. Nach dem Streit um den Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi vor etwa zwei Wochen sorgt ausserdem die Visite einer weiteren US-Delegation in Taipeh für neue geopolitische Spannungen.

Im Dax schwankten die Papiere des Konsumgüterkonzerns Henkel nach Quartalszahlen und einer erhöhten Umsatzprognose recht stark. Zuletzt notierten sie knapp im Minus. JPMorgan-Analystin Celine Pannuti lobte zwar die jüngsten Unternehmenszahlen, sieht nach dem am Freitag im späten Handel stark angezogenen Kurs nun aber Gewinnmitnahmen als Grund für eine mögliche Kursschwäche.

Hellofresh schnellten um mehr als neun Prozent hoch nach endgültigen Quartalszahlen. In den Details sahen Experten Licht und Schatten, verwiesen aber auch auf eher optimistischer Managementaussagen zu den zuletzt gesenkten Jahreszielen. Kursstützend könnte auch wirken, dass die US-Bank JPMorgan den europäischen Internetsektor positiver betrachtet. Die Bedingungen für Wachstum verbesserten sich, hiess es in einer aktuellen Studie von Analyst Marcus Diebel, in der der Experte auch die Aktien des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 doppelt hochstufte von "Underweight" auf "Overweight". Auto1 verringerten das Plus jedoch auf rund ein Prozent.

Die Anteile des Versorgers Uniper unternahmen mit einem Plus von fast neun Prozent einen weiteren Erholungsversuch. Nach Zahlen ging es ferner für die Aktien des Solar- und Windpark-Betreibers Encavis um vier Prozent hoch, hingegen sackten Nordex um 2,7 Prozent ab. Die Stammaktien des Autovermieters Sixt sanken nach einer vom Investmenthaus Stifel gestrichenen Kaufempfehlung um drei Prozent./ajx/mis