FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax steuert am Dienstag in kleinen Schritten die Marke von 14 000 Punkten an. Überwiegend gute Vorgaben aus Asien und die nach dem verlängerten Wochenende freundlich erwarteten US-Börsen lieferten Unterstützung für den Leitindex, der gegen Ende der ersten Handelsstunde um 0,25 Prozent auf 13 883,24 Punkte stieg.

Insgesamt blieben die Schnäppchenjäger wie schon am Vortag aktiv. Der MDax, der am Dienstag seinen 25. Geburtstag feiert, stieg um 0,36 Prozent auf 31 318,51 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging es um 0,2 Prozent nach oben. Zuvor gab es in Asien meist deutliche Gewinne. Auch der US-Leitindex Dow Jones Industrial steuert nach dem Feiertag auf einen freundlichen Start zu.

Die Anleger in Deutschland warten nun gespannt auf die Beratungen von Bund und Ländern über weitere Corona-Beschränkungen. Die Bürger müssen sich zumindest auf eine Fortsetzung des Lockdowns bis in den Februar einstellen. Beim anstehenden ZEW-Index wird mit einer leichten Aufhellung der Erwartungshaltung gerechnet, aber mit einer Lagebeurteilung geprägt von der angespannten Corona-Situation.

In den USA steht einen Tag vor dem Machtwechsel neben weiteren Quartalszahlen aus dem Bankensektor eine Rede der designierten US-Finanzministerin und ehemaligen US-Notenbankchefin Janet Yellen zur Konjunktur- und Währungspolitik auf der Agenda. Laut der Commerzbank wird sie wohl in der Corona-Krise für neue energische Hilfen im großen Stil werben.

Die Pläne von Joe Biden für ein neues 1,9 Billionen schweres Corona-Konjunkturpaket sind bekannt. Wenn er am Mittwoch vereidigt wird, sieht Volkswirt Carsten Mumm von der Privatbank Donner & Reuschel aber keinen schnellen Kurstreiber. "Sofortige Auswirkungen an den Börsen dürften sich kaum ergeben, auch wenn Börsianer wohl sehnlichst erste Impulse durch die neue Regierung erwarten", so der Experte.

Mit Blick auf deutsche Einzelwerte rückten vor allem die Papiere von S&T mit einem Kurssprung um 6,3 Prozent ins Rampenlicht. Der IT-Dienstleister sieht sich für 2020 auf Basis vorläufiger Zahlen über den erst im November erhöhten Zielen. Im neuen Jahr wollen die Österreicher weiter wachsen.

Bei CTS Eventim und Evotec wurden Analysten nach den zuletzt guten Kursentwicklungen vorsichtiger. Die Aktien büßten 6,3 beziehungsweise 2,9 Prozent ein. Für die Berenberg Bank ging die Kurserholung beim Konzertveranstalter und Ticketvermarkter CTS wegen der Impfstoff-Hoffnung zu schnell. Beim Biotech-Unternehmen Evotec bezeichnete die Deutsche Bank die Markterwartungen für überhöht.

Eine Übernahme will auch der in Corona-Zeiten von Anlegern als Gewinner gefeierte Softwarekonzern Teamviewer stemmen. Der Anbieter von Fernwartungslösungen kauft mit Xaleon ein Unternehmen, das auf Lösungen zur Kundeninteraktion spezialisiert ist. Die Teamviewer-Aktien legten in einem allgemein freundlichen Branchenumfeld für Software-Titel 1,6 Prozent zu.

Für Telefonica Deutschland wurde eine Dividendenzusage nebst strategischer Aussagen nicht zum Kurstreiber. Die Papiere sanken im Frühhandel um ein halbes Prozent. Analyst Mathieu Robilliard von Barclays kritisierte, eine auf 18 Cent erhöhte Dividende sei eher enttäuschend. Das Unternehmen habe zuletzt Andeutungen gemacht, die Investoren an den Erlösen aus dem Verkauf von Funktürmen zu beteiligen./tih/mis