FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Mittwoch seinen Rekordlauf in gemächlichem Tempo fortgesetzt. Die Marke von 16 300 Punkten rückt immer näher. Der im Vergleich zum US-Dollar weiter schwächelnde Euro und die Ölpreisschwäche stützten die europäischen Börsen insgesamt, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

Im frühen Handel legte das deutsche Börsenbarometer um 0,16 Prozent auf 16 274,27 Punkte zu. Der MDax der mittelgrossen Börsentitel gewann 0,17 Prozent auf 36 261,40 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,13 Prozent auf 4407,30 Punkte vor.

"Die Stimmung auf dem Parkett ist weiterhin exzellent", schrieb der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Noch immer gibt es keine Antwort auf die Frage, wie hoch der Dax noch steigen kann." Aus technischer Sicht sei er inzwischen allerdings massiv überkauft.

Unter den Einzelwerten zogen im Dax vor allem die Aktien von Siemens Healthineers und Volkswagen die Blicke auf sich. Der Medizintechnikkonzern setzte sich anlässlich seines Kapitalmarkttages höhere Mittelfristziele. Das war zwar allgemein erwartet worden, doch nicht in dieser Deutlichkeit. So strebt die Siemens-Tochter für die Geschäftsjahre 2023 bis 2025 (per Ende September) nun ein vergleichbares Umsatzwachstum von sechs bis acht Prozent pro Jahr an. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll um 12 bis 15 Prozent jährlich zulegen. Die Papiere nahmen daher nun die Index-Spitze ein mit plus 4,8 Prozent. Siemens profitierten ebenfalls davon und stiegen um 1,6 Prozent.

VW indes gaben am Ende des Kurszettels um 1,2 Prozent nach und litten unter einer Abstufung durch die französische Investmentbank Exane BNP auf "Underperform".

Im MDax zogen die schwer gebeutelten Anteile von Auto1 mit plus 3,7 Prozent an die Index-Spitze, denn der Online-Gebrauchtwagenhändler legte starke Quartalszahlen vor und hob zudem erneut seine Umsatzprognose an. Auto1 war erst Anfang des Jahres an die Börse gegangen, hatte damit bisher allerdings wenig Glück. Im Oktober erreichten die Papiere ein Rekordtief und versuchen sich seither davon zu erholen.

Aussagen des Versicherers Talanx anlässlich seines Kapitalmarkttages bewegten die Aktien kaum. Sie stiegen um marktkonforme 0,2 Prozent. Talanx will sein Geschäft in der Erstversicherung in den kommenden Jahren kräftig ausbauen und deutlich profitabler machen. Händler nannten die Aussagen "leicht positiv".

Für Basler ging es im SDax um 1,6 Prozent abwärts. Ein Händler sprach von Verunsicherung, nachdem der Spezialist für maschinelles Sehen am Vorabend mitgeteilt hatte, Ziel einer Cyberattacke geworden zu sein. Basler geht allerdings davon aus, die Störungen und die damit einhergehenden Betriebsunterbrechungen wahrscheinlich so beheben zu können, dass die Jahresprognose nicht gefährdet ist.

Dass die Citigroup ihr Anlageurteil für die Pfandbriefbank auf "Sell" senkte, trug den Aktien der Spezialbank für Immobilienfinanzierung und Öffentliche Investitionsfinanzierung ein Minus von 2,3 Prozent ein. Home24 und Westwing dagegen nahmen mit Gewinnen von jeweils um die 9 Prozent die SDax-Spitze ein, denn das Investmenthaus Jefferies startete die Bewertung der beiden Unternehmen mit "Buy"./ck/stk