FRANKFURT (awp international) - Der Dax ist am Donnerstag mit Verlusten gestartet. Der Rekordlauf des Dow Jones Industrial in den USA am Vortag sorgte hierzulande nicht für neuen Schwung. Jenseits des Atlantiks hatte der US-Leitindex angesichts erfreulicher Quartalsberichte zeitweise eine neue Bestmarke erreicht. Auch in Europa nimmt die Bilanzsaison Fahrt auf.

Im frühen Handel gab der Dax um 0,16 Prozent auf 15 497,62 Punkte nach, womit er seine Auftaktverluste bereits spürbar verringerte. Der MDax der mittelgrossen Börsenunternehmen drehte ins Plus und zeigte sich mit 0,01 Prozent auf 34 544,42 Punkte stabil. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,22 Prozent auf 4162,91 Zähler.

"Die weiter steigenden Energiepreise setzen dem Dax zu", begründete Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets die Schwäche im Vergleich zum Dow Jones. Dabei verwies er auf den neuerlichen Anstieg der Öl- und Gaspreise, der in Deutschland weit heftiger als in den USA auf die Verbraucher durchschlägt. Deshalb habe sich die Börse hierzulande einmal mehr von der Wall Street abgekoppelt. "Die Anleger in Europa sorgen sich, dass die jüngsten Preisanstiege auf dem Energiemarkt nicht ohne Einbussen in den Unternehmensgewinnen und damit auch im Wirtschaftswachstum vorüber gehen werden."

Im Dax legte die SAP-Aktie nach Details zu den bereits veröffentlichten Quartalszahlen um 1,2 Prozent zu. So rechnet Europas grösster Softwarehersteller weiter mit starkem Wachstum seiner Kernsoftware in der Cloud. Ausserdem wurde auf positive Signale von der Tochter Concur verwiesen. Das auf die Abrechnung von Reisekosten spezialisierte US-Unternehmen wurde durch die Corona-Pandemie schwer gebeutelt.

Sartorius erholten sich an der Dax-Spitze mit plus 4,3 Prozent weiter von ihrem jüngsten Rückschlag. Nach den tags zuvor vorgelegten Quartalszahlen des Labordienstleisters und Pharmazulieferers folgten nun weitere positive Analystenurteile.

Favorit im MDax waren nach der Vorlage des Quartalsberichts die Papiere der Software AG , die sich damit etwas von ihren jüngst heftigen Verlusten erholten. Am Dienstag waren sie angesichts eines enttäuschenden Ausblicks für das Digitalgeschäft um rund elf Prozent auf ein Tief seit Anfang Juni gesackt. Die Analysten von Goldman Sachs lobten nun den starken Mittelzufluss und die Margenentwicklung.

Die Aktie von Amadeus Fire stieg nach einer weiteren Anhebung der Jahresprognose als einer der gefragtesten Werte im SDax um 4,2 Prozent und erreichte ein neues Rekordhoch. Für das Papier des Telekomausrüsters Adva ging es um 1,0 Prozent hoch. Trotz gestiegener Kosten wurde die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Metro dagegen sanken nach den Zahlen des Grosshändlers zum vierten Geschäftsquartals um 0,2 Prozent./ck/jha/