FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat am Montag nachgegeben. In einem impulsarmen frühen Geschäft sank der deutsche Leitindex um 0,61 Prozent auf 15 554,88 Punkte. Der MDax verlor 0,18 Prozent auf 34 399,23 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab 0,44 Prozent auf 4066,17 Zähler ab.

Wegen des US-Feiertags "Independence Day" dürfte es an den Börsen zum Wochenauftakt insgesamt ruhig und schwankungsarm zugehen, erwartet Axi-Marktanalyst Milan Cutkovic. Da der Feiertag auf den Sonntag fiel, bleiben die US-Börsen auch am Montag geschlossen. Spätestens zur Wochenmitte könnten Cutkovic zufolge die Schwankungen aber wieder zunehmen, denn neben einigen Konjunkturdaten aus den USA und der Eurozone steht dann vor allem das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank im Fokus.

Der Blick auf das Fed-Protokoll helfe den Investoren, besser einschätzen zu können, wie weit die Federal Reserve (Fed) noch von einer Zinswende entfernt ist. Fed-Chef "Jerome Powell überraschte die Märkte vor drei Wochen mit schärferen Tönen in diese Richtung, hat diese Schärfe kurz danach aber schon wieder etwas herausgenommen", erinnerte Cutkovic. "Das Sitzungsprotokoll dürfte nun mehr Klarheit darüber bringen, wie einig sich die 18 Mitglieder des Offenmarkt-Ausschusses (FOMC) sind, was den rapiden Anstieg der Inflationsraten und den Zinsausblick betrifft."

Für Autowerte ging es nach zwei Handelstagen mit moderaten Gewinnen wieder etwas deutlicher abwärts. Im Dax waren Daimler das Schlusslicht mit minus 1,2 Prozent. BMW gaben um 0,8 Prozent nach und VW um 0,7 Prozent. Zum letztgenannten Autobauer gab es zugleich einen Pressebericht: So will Audi-Chef Markus Duesmann laut einem Interview des Magazins "Spiegel" dafür sorgen, dass die wichtigste VW-Premiummarke den grössten Gewinnbeitrag in der Gruppe leisten will und visiert für 2025 eine Umsatzrendite von 11 Prozent an.

Bankenwerte zählten dagegen zu gefragten Papieren: Mit plus 0,4 Prozent waren die Anteilsscheine der Deutschen Bank Favorit unter den 30 Dax-Werten. Im MDax stiegen die Aktien der Commerzbank um 0,5 Prozent.

An der Spitze des Index der mittelgrossen Unternehmen gewannen die Papiere des Flughafenbetreibers Fraport 2,4 Prozent. Sie profitierten Händlern zufolge davon, dass der Flughafen Sydney von einer Investorengruppe ein Übernahmeangebot in Höhe von 22 Milliarden australische Dollar erhalten hat. Das sorge auch für gute Stimmung unter Fraport-Aktionären.

Lufthansa gewannen 0,6 Prozent. Aufgrund gesunkener Corona-Infektionszahlen wächst nach Angaben von Vorstandsmitglied Harry Hohmeister die Nachfrage nach Dienstreisen wieder. Dennoch erwartet er aber, dass die Dienstflüge im dritten und vierten Quartal dieses Jahres lediglich 30 bis 40 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen dürften. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtete ausserdem, dass die Europäische Kommission in ihrem "Fit for 55"-Klimapaket Mitte Juli neue Regeln für die Energiesteuern vorschlagen wolle. Laut einem Entwurf, der der Zeitung vorliegt, soll dabei auch der Luftverkehr in die Pflicht genommen und die europäischen Mindeststeuern für Energie auch auf Kerosin für innereuropäische Flüge angewendet werden./ck/eas