FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat sich nach den Verlusten seit Wochenbeginn am Donnerstag stabilisiert. Am Ende eines an Impulsen armen Tages trat der deutsche Leitindex mit plus 0,02 Prozent auf 14 264,56 Punkte auf der Stelle. "Die 2700-Punkte-Rally in nur zwei Monaten hat dem Deutschen Aktienindex die Kraft genommen, die ihm jetzt zu einer Jahresendrally fehlt", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

Im Handelsverlauf fiel der Dax vorübergehend auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen, auch wenn die Verluste nicht gross waren. Beobachter sehen den Index weiter in einer Phase der Konsolidierung, nachdem es wochenlang bis Anfang Dezember fast nur bergauf gegangen war. Der MDax der mittelgrossen Unternehmen legte am Donnerstag um 0,80 Prozent auf 25 464,65 Punkte. Hier stützten vor allem Kursgewinne der Immobilienaktien.

Eine Abstufung von BMW durch die Bank of America (Bofa) belastete die Aktien des Autobauers. Die BMW-Papiere waren mit minus knapp zwei Prozent das Schlusslicht im Dax.

Bofa-Analyst Horst Schneider schätzt den Münchner Autobauer nun als einen der unattraktivsten Branchenwerte ein. Zwar dürften die grossen Automobilhersteller noch ein starkes Schlussquartal 2022 hinlegen. Im kommenden Jahr seien aber in der Branche sinkende Gewinne zu erwarten. VW litten mit minus 0,7 Prozent etwas unter einer Abstufung durch die französische Investmentbank Exane BNP Paribas. Deren Experten befürchten Druck auf die Gewinnmargen im Segment Elektroautomobile.

Die Aktien der Stahlproduzenten Thyssenkrupp und Salzgitter legten im Verlauf des Vormittags kontinuierlich zu. Im Handel war von vagen Gerüchten über steigende Stahlpreise auf den europäischen Märkten zu hören. Thyssenkrupp und auch Salzgitter gewannen am Ende mehr als sieben Prozent. Papiere des Kupferproduzenten Aurubis verteuerten sich um 4,6 Prozent.

Europaweit bewegten sich die grossen Börsenindizes am Donnerstag kaum von der Stelle. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit 3921,27 Punkten quasi unverändert. Mit überschaubaren Verlusten beendeten die Leitindizes in Paris und London den Tag. In New York lag der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende mit 0,65 Prozent im Plus.

Der Euro legte zu und wurde am Abend mit 1,0548 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0519 (Mittwoch: 1,0529) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9507 (0,9498) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt stiegen die Notierungen leicht. Der Rentenindex Rex legte um 0,13 Prozent auf 129,34 Punkte zu. Im Gegenzug gab die Umlaufrendite von 1,75 Prozent am Vortag auf 1,73 Prozent geringfügig nach. Der Bund-Future sank am Abend um 0,48 Prozent auf 141,85 Punkte./bek/mis

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX