FRANKFURT (Dow Jones)--Der Handel von Wirecard-Papieren kurz vor der Insolvenz des Zahlungsdienstleisters könnte einem Mitarbeiter der Finanzaufsicht Bafin zum Verhängnis werden. Wie die Behörde mitteilte, hat sie einen Mitarbeiter wegen Verdachts des Insiderhandels bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart angezeigt.

Der Beschäftigte habe am 17. Juni 2020 strukturierte Produkte mit dem Basiswert Wirecard AG verkauft, so die Bafin. Einen Tag später musste der damals im DAX notierte Konzern öffentlich eingestehen, dass Bankguthaben über 1,9 Milliarden Euro wohl nicht existierten. In der darauffolgenden Woche später meldete Wirecard Insolvenz an.

Die Bafin hatte den Verdacht im Rahmen ihrer Sonderauswertung entdeckt. Sie hat den Beschäftigten sofort freigestellt und ein Disziplinarverfahren eröffnet.

Mitte Oktober hatte die Bafin die Compliance-Regeln für private Wertpapiergeschäfte verschärft. Spekulative Finanzgeschäfte, also das kurzfristige Handeln beispielsweise mit derivativen Finanzinstrumenten oder Aktien, sind seitdem nicht mehr möglich.

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January 28, 2021 04:38 ET (09:38 GMT)