STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Auslandsmarktbericht der Börse Stuttgart
US-Markt scheint unentschlossen - SoftBank Corp. startet am 19. Dezember - GAM setzt Dividende
aus
In dieser Woche ging es für den Aktienmarkt in den USA wieder nach unten. Der Dow Jones verlor
im Wochenvergleich rund zwei Prozent. Zum Wochenauftakt ging es bergauf, obwohl die
Energiewerte und die Finanzwerte zu den Tagesverlierern gehörten. Auffällig dagegen war der
Aktienkurs von Apple (WKN: 865985), der während der Sitzung ins Plus drehte und die
Technologiewerte mitzog. Am Dienstag begann der Markt stark, doch verließen ihn dann die
Kräfte, so dass er fast auf die Ausgangssituation zurückfiel. Am Donnerstag gab Japan Post
(WKN: A14Z74) bekannt, dass sie 2,6 Milliarden Dollar in den US-Versicherungskonzern Aflac
(WKN: 853081) investieren wollen, was einem Unternehmensanteil von etwa 7,5 Prozent entspricht.
Der Kurs des Versicherers sprang daraufhin um knapp vier Prozent auf 39,25 Euro an. Obwohl der
Goldpreis in der vergangen Woche nur um 0,8 Prozent zulegen konnte, stiegen Barrick Gold (WKN:
870450) bei starken Umsätzen von 11,68 Euro auf aktuell 12,40 Euro. Auch Kinross Gold (WKN:
A0DM94) gelang ein Anstieg von 2,42 Euro auf 2,57 Euro. First Majestic Silver (WKN: A0LHKJ)
konnten sogar von 4,30 Euro auf 4,71 Euro um knapp zehn Prozent zulegen. Mit dieser
Outperformance gegenüber Gold brachten sich die Produzenten in eine charttechnisch interessante
Situation.
Um 315 Zähler konnte sich der Nikkei 225 in dieser schwierigen Handelswoche verbessern und der
japanische Leitindex schließt bei 21.816 Punkten. Freuen können sich die Aktionäre von
Familymart Uny (WKN: 876478) nicht nur in dieser Woche über eine Kurssteigerung von gut 3,5
Prozent. Der Betreiber von Mini-Märkten, die Aktie von Familymart Uny ist übrigens die am
viertschwersten gewichtete Aktie im Nikkei 225, hat in diesem Jahr schon über 111 Prozent
Kursgewinn zu verzeichnen und auch der am Donnerstag nachbörslich angekündigte Aktiensplit im
Verhältnis 4:1 dürfte die Kursfantasie der Marktteilnehmer noch beflügeln. Allerdings sollte
das extrem hohe Kurs/Gewinn Verhältnis von momentan 47 doch zur Vorsicht raten. Unter dem
amerikanisch-chinesischen Streit um Huawei hat auch der Industrieroboterhersteller Yaskawa
Electric (WKN: 857658) zu leiden. Yaskawa Electric ist einer der großen Zulieferer an Huawei
und der Präsident von Yaskawa Electric, Hiroshi Ogasawara, sagte in einem Interview, dass alle
Bestellungen von Huawei momentan auf Eis liegen. Im letzten Fiskaljahr 2017/2018 kamen gut 23
Prozent der Einnahmen von Yaskawa Electric aus China. Die Aktie verliert im Wochenvergleich gut
sechs Prozent. Wie schon öfters hier berichtet, ist die Erstnotiz der Mobilfunksparte von
SoftBank Group (WKN: 891624) am 19. Dezember. Die Aktien von SoftBank Corp. (WKN: A2N9LF)
hatten einen Zeichnungspreis von 1.500 Yen und werden natürlich am Tag der Erstnotiz in Tokyo
auch hier in Stuttgart gehandelt.
Vorweihnachtliche Stimmung wollte sich bei dem Schweizer Vermögensverwalter GAM (WKN: A0YBKX)
an diesem Donnerstag nicht einstellen. Wie man einer Medienmitteilung am Morgen entnehmen
konnte, zogen Kunden auch im November ihr Geld in Milliardenhöhe ab auf nun 139,1 Milliarden,
in der Mitte des Jahres lagen diese noch bei 163,8 Milliarden. Dementsprechend sanken auch die
Einnahmen und so rechnet das Unternehmen mit einem Vorsteuergewinn von 125 Millionen Franken
nach 172,5 Millionen im Vorjahr. Allerdings dürfte unter dem Strich nach außerordentlichen
Goodwill-Abschreibungen, Wertminderungen und Restrukturierungskosten ein Jahresverlust von 925
Millionen stehen. Dementsprechend wird GAM die Dividende aussetzen und erst im nächsten Jahr
wieder einen Gewinn ausschütten. Um dem Abwärtsstrudel entgegenzuwirken will der neue Chef
David Jacob unter anderem rund zehn Prozent der Stellen im nächsten Jahr abbauen. Auch wenn im
Vorfeld nicht mit den besten Nachrichten gerechnet wurde, stürzte die Aktie dann doch zu
Börsenbeginn ab und lag bis zur Mittagszeit etwa 24 Prozent im Minus, mit einem Jahresminus von
80 Prozent gehört sie damit zu den großen Verlierern an der Schweizer Börse 2018.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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