STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Diese Aktien stehen diese Woche im Fokus

Deutschland

Die vergangene Handelswoche verläuft aus kurstechnischer Sicht recht ereignisarm: So wie der DAX die Handelswoche begonnen hat, so neigt sich diese auch zum Ende; nämlich knapp unter der Marke von 13.300 Punkten. Positiven Impfstoffmeldungen zum Trotz konnte der DAX vor allem wegen eines stark steigenden Euro keine weiteren Kurssprünge verzeichnen. Ein starker Euro ist bei Anlegern nicht gerne gesehen, da er die exportorientierte deutsche Wirtschaft tendenziell belastet. Gern gesehener Gast in Depots sind scheinbar die Papiere des Walldorfer SAP-Konzerns: Auch in dieser Handelswoche gehen an der Börse Stuttgart die meisten Papiere von SAP (WKN: 716460) um. Die Aktie hat seit ihrem Kurseinbruch von Ende Oktober kräftig an Wert verloren. Immerhin stabilisiert sich das Papier nach einer freundlichen Handelswoche über der Marke von 100 Euro. In Stuttgart ebenfalls rege gehandelt werden in dieser Woche die Papiere des Versicherungs-Konzerns Allianz (WKN: 840400). Die Münchener teilten am Mittwoch mit, das allgemeine Assekuranzgeschäft der australischen Bank Westpac Group zu übernehmen. Für eine Summe von 725 Millionen australischen Dollars wechselt die Versicherung den Besitzer. Mit diesem Zukauf stärkt die Allianz unter anderem ihr Hausrats- und Kfz-Versicherungs-Geschäft. Anleger scheint die Meldung hingegen nicht zu überzeugen. Die Papiere zeigen sich auf Wochensicht nahezu unverändert bei 199 Euro.

Amerika

Während der Nasdaq 100 in dieser Handelswoche um gut 450 Punkte auf knapp 12.500 Punkte zulegt, macht der Dow Jones bis dato keinen großen Stich nach vorne. Weiterhin gefragt sind in dieser Woche die Impfstoffaktien rund um BioNTech, CureVac & Moderna. BioNTech und sein Partner Pfizer konnten am Montag den nächsten Erfolg verzeichnen und bekamen eine Impfstoff-Zulassung der britischen Gesundheitsbehörden. Das Thema bleibt also in aller Munde und Depots.

Spannende Hintergründe und weitere Informationen haben wir für Sie hier zusammengetragen. In dieser Woche wurde ein absoluter Mega-Deal bekannt gegeben: Das US-amerikanische Cloudunternehmen Salesforce.com (WKN: A0B87V) kauft den Bürokommunikationsdienst Slack (WKN: A2PGZL). Damit steht Salesforce ab jetzt in direkter Konkurrenz zu Microsoft, die bereits vor ein paar Jahren an Slack interessiert waren. Microsoft startete jedoch eine eigene Plattform „Teams“ anstatt eine Übernahme zu realisieren. Slack bietet Saleforce nun völlig neue Vertriebswege. Salesfoce geht mit sehr guten Quartalszahlen und Ausblick für das nächste Jahr in diese Übernahme.

Asien

Ruhig war es in dieser Woche an der Börse in Tokyo. Der Nikkei 225 konnte nur leicht zulegen, aber der Zugewinn von 268 Zählern und der Schlussstand von 26.805 Punkten bedeutet trotzdem wieder ein neues 30-Jahreshoch. Fast Retailing (WKN: 891638) kletterte um gut 5 % nach oben. Bei der Muttergesellschaft der Bekleidungskette Uniqlo sind die Verkaufszahlen in der Coronakrise weniger stark eingebrochen wie befürchtet und der Onlinehandel wuchs stärker zu als erwartet. SoftBank (WKN: 891624) stieg um 4 %. Hier sehen die Augen der Investoren hauptsächlich auf die Bewertung des immensen Beteiligungsportfolios. Die immer noch anhaltende Euphorie an den Weltmärkten mit immer neuen Höchstständen an den Börsen lässt die Hoffnung steigen, dass nach den riesigen Abschreibungen bei der letzten Bewertungsrunde das Pendel jetzt in die andere Richtung ausschlägt. Allein die 25 % hohe Beteiligung an DoorDash, einem Online-Essenslieferant aus den USA, der kurz vor seinem Börsengang steht, würde ungefähr 5 Mrd. US-Dollar wert sein, wenn der Emissionskurs in der Mitte der vorgesehenen Price-Range an den Markt gehen würde. Diese Beteiligung ist SoftBank in der letzten Finanzierungsrunde eingegangen und hat dafür 680 Mio. US-Dollar investiert.

Europa

Einen Kurssprung machte die Aktie von Orange Belgium (WKN: 916424), nachdem bekannt wurde, dass die Muttergesellschaft Orange (WKN: 906849) ein öffentliches Kaufangebot vorgelegt hat. Dies liegt mit 22 Euro pro Aktie immerhin 35 % über dem Schlusskurs von Orange Belgium am Mittwoch. Bisher hielt der Mutterkonzern 52,91 % an ihrer Tochter und möchte mit dieser Offerte über 652 Millionen Euro diese nun komplette übernehmen. Zudem wurde bekannt, dass Orange aufgrund einer Steuerrückzahlung plant, eine Sonderdividende in Höhe von 0,20 Euro auszuschütten. Das Unternehmen hatte bis jetzt eine Dividende von 0,70 Euro für das Jahr 2020 in Aussicht gestellt. Orange Belgium lag dann auch im Vormittagshandel mit knapp 35 % im Plus, während Orange knapp zwei % im Minus gehandelt wurde.

Disclaimer:

Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart GmbH keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.

Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Boerse Stuttgart GmbH verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)