STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Aktien-Marktbericht der Börse Stuttgart

Direkt vom Parkett: Diese Aktien stehen diese Woche im Fokus

Deutschland

Für den deutschen Leitindex neigt sich die Handelswoche ihrem Ende zu. Und auch diese Woche könnte der DAX mit einem Plus von rund 2% abschließen. Während er bis zur Wochenmitte rund um die Marke von 14.500 Punkten pendelte, konnte der Leitindex am Donnerstag bei rund 14.780 Punkten ein neues Allzeithoch markieren. Für die Kursgewinne sorgten nicht zuletzt die Automobil-Aktien rund um Volkswagen, Daimler & BMW, die allesamt mit Kursgewinnen glänzen konnten.

Wer glaubt, die Handelswoche nun aber entspannt ausklingen lassen zu können, der könnte sich irren - denn am heutigen Freitag ist Hexensabbat an den Terminmärkten. Die Hexen könnten die Kurse am ersten großen Verfallstag des Jahres also nochmal gehörig durcheinander wirbeln. Für besonders viel Aufsehen sorgte in dieser Woche der Volkswagen-Konzern (WKN 766403). Zunächst stellte VW-Chef Diess am Montag auf dem sogenannten „Power Day“ die neue Elektro-Strategie des Konzerns vor, bevor er zwei Tage später die Jahresbilanz des Unternehmens vorlegte. Der Automobilkonzern überzeugte sowohl Anleger als auch Analysten. In der Folge sprang die Aktie merklich an und konnte ihren Höhenflug der letzten Wochen weiter fortsetzen - und das sogar bis an die DAX-Spitze. Denn mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von um die 150 Milliarden Euro ist VW nun mehr wert als der Software-Konzern SAP (WKN 716460).

Etwas Wasser in den Wein muss man indes doch schütten: Die positiven Nachrichten rund um VW haben Berichten zu Folge auch die Reddit-Community auf den Plan gerufen. Diese hatte bereits vor einigen Wochen bei der GameStop-Aktie (WKN A0HGDX) für Aufsehen gesorgt. Als Tesla-Jäger wird die VW-Aktie in der Tat in verschiedensten Anleger-Foren genannt. Das jedenfalls würde den hohen Aufschlag der VW-Stammaktie (WKN 766400) im Verhältnis zur im DAX notierenden Vorzugsaktie erklären. Weiterhin zu beachten ist beim Handel mit entsprechenden Aktien auch der entsprechende Risikohinweis der BaFin.

International

Auch der amerikanische Leitindex Dow Jones konnte in dieser Woche neue Allzeithochs markieren. Der 30 Werte umfassende Index notiert auf Wochensicht fast 3% höher. Am Mittwochabend hatte Fed-Chef Jerome Powell angekündigt, an der lockeren Geldpolitik sowie den niedrigen Zinsen festzuhalten. Nachdem in der letzten Woche der deutsche Sportartikelhersteller adidas seine Jahresbilanz vorlegte, war in dieser Woche US-Konkurrent Nike an der Reihe und konnte die Erwartungen ebenfalls erfüllen. Über die letzten Monate schnitt die Nike-Aktie deutlich besser ab als die Papiere von adidas.

Für Schlagzeilen negativer Art sorgte indes ein Börsen-Liebling der vergangenen Monate. Ähnlich turbulent wie Volkswagen erging es in dieser Handelswoche auch Plug Power (WKN A1JA81). Doch sorgte das Unternehmen im Gegensatz zu den Wolfsburgern vor allem für negative Schlagzeilen. So wurde am Dienstagabend bekannt, dass es in der Bilanz des Wasserstoff-Unternehmens Ungereimtheiten gibt. Wie die Wirtschaftsprüfer von KPMG feststellten, wurden Buchwerte falsch bilanziert. Auch Forschungs- und Entwicklungskosten sollen falsch klassifiziert worden sein. Die Aktie büßte in Folge dieser Meldung bis zu 25% ein.

Nachdem die US-Investmentbank Cowen die Aktie jedoch als „überverkauft“ einstufte und den Titel auf dem ermäßigten Niveau als „einzigartige Kaufgelegenheit“ bezeichnete, machten sich vermeintliche Schnäppchenjäger daran, die Aktie wieder einzusammeln. So beträgt das Wochenminus für Plug Power „nur“ 15%.

Welche Wasserstoff-Aktien unsere Anleger darüber hinaus handeln, erfahren Sie in unserem Spezialeinblick.

Spezialeinblick

Für die Funkmasten-Sparte des Vodafone-Konzerns (WKN A1XA83) war es am Donnerstag soweit - Vantage Towers (WKN A3H3LL) wagte den Sprung an die Börse. Die Vodafone-Tochter wurde im Vorfeld als größter europäischer IPO des Jahres angekündigt. Und in der Tat: Mit einer Marktkapitalisierung von rund 12,5 Milliarden Euro trat diese Ankündigung als größter europäischer Börsengang des Jahres ein.

Zwar blieb der IPO schon vor der ersten Preisfeststellung am Morgen etwas hinter den Erwartungen zurück und landete mit einem Ausgabepreis von 24 Euro eher am unteren Ende der Preisspanne. Dennoch spült der IPO dem Mutter-Konzern immerhin 2,3 Milliarden Euro in die Kassen. Das Geld soll vor allem für die Schuldentilgung genutzt werden. Außerdem will Vodafone im Laufe der nächsten Monate weitere Anteile an Vantage Towers veräußern. Der erste Handelstag verlief für Vantage Towers indes etwas holprig - sodass die Aktie mit einem kleinen Minus aus dem Handel ging.

Disclaimer:

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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH, www.boerse-stuttgart.de

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