Europas Börsen haben am Montag deutlich zugelegt.

Bei den Anlegern setzte sich im späten Handel die Ansicht durch, dass die jüngst wieder zunehmenden Coronavirus-Infektionszahlen etwa in einigen US-Regionen die Erholung der Weltwirtschaft wohl nicht bremsen dürften. Mut machten Investoren auch der erste Anstieg der Gewinne chinesischer Industrieunternehmen seit einem Jahr und die verbessterte Stimmung der europäischen Firmen. Darüber hinaus sieht BlackRock für den Erfolg von Aktien aus Europa größeres Potenzial als bisher. Die Anlagestrategen des weltgrößten Vermögensverwalters stuften Anteilsscheine aus der Region auf "übergewichten" hoch. Europas Wirtschaft dürfte nach dem Auslaufen von Corona-Beschränkungen wieder in Gang kommen, was zu einer zyklischen Aufwärtsbewegung führen werde.

Der Dax schloss nach einem schwachen Auftakt 1,2 Prozent höher auf 12.232 Punkten. Der EuroStoxx50 legte 1,1 Prozent auf 3240 Punkte zu. An der Wall Street rückte der US-Standardwerteindex Dow Jones bis zum frühen Nachmittag in New York um 1,7 Prozent vor.

Am deutschen Aktienmarkt stach Wirecard mit einem Plus von zeitweise 216 Prozent heraus. Das ist der größte Kurssprung eines Dax-Wertes überhaupt. Die Papiere seien ein Spielball spekulativ orientierter Anleger, sagte ein Händler. Der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zufolge sind Finanzinvestoren und der Konkurrent Worldline an Teilen des wegen eines Bilanz-Skandals insolventen Zahlungsabwicklers interessiert. Wirecard-Titel schlossen 155 Prozent im Plus bei 3,26 Euro. Worldline-Papiere gewannen in Paris knapp ein Prozent.

Gefragt war auch BioNTech. Die in den USA notierten Aktien des deutschen Entwicklers eines Coronavirus-Impfstoffs stiegen um mehr als neun Prozent, nachdem Singapurs Staatsfonds und andere Investoren 250 Millionen Euro frisches Kapital in die Biotech-Firma gesteckt hatten.

Coty verbuchte an der Wall Street ein Kursplus von 8,8 Prozent. Der Kosmetik-Konzern der deutschen Milliardärsfamilie Reimann, zu dem unter anderem die Marke "Wella" gehört, übernimmt für 200 Millionen Dollar 20 Prozent der Kosmetik-Firma "KKW" des Reality-TV-Stars Kim Kardashian West.