FRANKFURT (dpa-AFX) - Der SDax hat das Börsenjahr 2020 mit 14 764,89 Punkten beendet und trotz der Corona-Krise einen Gewinn von 18 Prozent über die Ziellinie gebracht. Er knüpfte damit an ein sehr starkes Vorjahr an: 2019 hatte er mehr als 30 Prozent gewonnen. Seit Mitte November hat er eine Rekordrally hingelegt, die kurz vor dem Jahreswechel erst bei 14 809 Punkten endete. Vor allem auf der positiven Seite der SDax-Rangliste ist die Pandemie das beherrschende Thema. Die größten Gewinner und Verlierer des Jahres in der Übersicht:

1. Westwing Group +831% - Der auf Möbel und Wohn-Accessoires spezialisierte Online-Händler gehört zu den großen Profiteuren der Corona-Krise. Die Aktie lenkte das Interesse der Anleger zuerst mit starken Quartalsberichten und zwei angehobenen Jahresprognosen auf sich. Die rasante Kursentwicklung vor allem in der zweiten Jahreshälfte erhöhte die Aufmerksamkeit für die Aktie, die es im Dezember dann in den SDax schaffte.

2. Home24 +359% - Auch Home24 gehört als direkter Westwing-Konkurrent zu den Pandemie-Profiteuren, weil viele Ladengeschäfte in der Pandemie zeitweise geschlossen bleiben mussten. Der Versender von Möbeln und Wohnzubehör blickt ebenfalls auf starke Corona-Quartale zurück und schaffte wie Westwing spät den Sprung in den SDax. Bis zur Viruskrise galten die beiden 2018 an die Börse gegangenen Aktien noch als ziemliche Börsenflops.

3. Global Fashion Group +319% - Neben Westwing und Home24 ist die ehemalige Rocket-Internet-Beteiligung Global Fashion Group der dritte Online-Händler, der in diesem Jahr in den SDax aufgerückt war und es auf Anhieb krisengetrieben in die Bestenliste schaffte. Die Parallelen zu den beiden Spitzenwerten sind auch historisch groß: vor der Krise war der Weg für die noch jungen Aktien ebenfalls sehr steinig.

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68. Deutsche Pfandbriefbank -39,6% - In den letzten Börsentagen 2020 ist die Aktie des Finanzierers von Immobilien und der öffentlichen Hand in der Rangliste noch hinter die Papiere des Pandemie-geplagten Fußballclubs Borussia Dortmund gerutscht. Der Bankensektor wurde im Frühjahr vom Corona-Ausbruch mit voller Wucht erwischt, dem konnte sich auch die Pfandbriefbank nicht entziehen. Eine Erholung vor allem im November war per Saldo eher Kurskosmetik.

69. Grenke -57,9% - Nach dem Wirecard-Desaster wurde die Aktie des Leasing-Anbieters im September zur nächsten Zielscheibe von Shortsellern mit vorgeworfenen Bilanzmanipulationen. Bislang brachten Sonderprüfungen durch Wirtschaftsprüfer zwar Entlastung und auch der Kurs hat sich etwas vom ersten Schock erholt. Um das Vertrauen der Anleger vollständig wieder herzustellen, ist es aber noch ein weiter Weg.

70. Corestate Capital -61,1% - Erst gehörte der Immobilien-Investmentmanager zu den Aktien, die im Februar vom Corona-Crash mit voller Wucht getroffen wurden. Anders als andere konnten sie sich davon aber wegen hausgemachter Querelen nicht erholen. Eine Führungskrise und der weitgehende Ausstieg der bisherigen Großaktionäre setzten den Papieren sogar noch weiter zu./tih/bek/la/mis/jha/