FRANKFURT (dpa-AFX) - Kurz vor Weihnachten dürfte es im SDax zahlreiche Wechsel geben. Insgesamt könnte es Index-Experten zufolge zum 21. Dezember bis zu acht Absteiger aus dem Nebenwerte-Index geben. Ein Austausch nimmt die Deutsche Börse aber nur vor, wenn es geeignete Aufstiegskandidaten gibt. Das sieht dieses Mal recht gut aus. Die Corona-Pandemie hat zwar die Börsen insgesamt schwer getroffen, doch es gibt auch Krisengewinner. Der Online-Handel sowie das Geschäft rund um die Virusbekämpfung boomt und so klopfen von dieser Seite her einige Unternehmen an die Eingangspforte des Nebenwerte-Index.

Die Deutsche Börse überprüft den SDax an diesem Donnerstag, 3. Dezember, und gibt etwaige Änderungen am Abend nach Börsenschluss bekannt. Die Umsetzung erfolgt dann rund drei Wochen später.

Sowohl die Analysten der Commerzbank als auch ein weiterer Index-Experte rechnen zur anstehenden Überprüfung mit der Aufnahme des Online-Brokers Flatex und des Börsenneulings und Rüstungselektronikherstellers Hensoldt in den SDax. Zudem dürften als Corona-Krisengewinner die beiden Online-Möbelhändler Home24 und Westwing ihr Stelldichein geben sowie möglicherweise auch Va-Q-Tec, ein Anbieter von Thermoboxen, die unter anderem in der globalen Corona-Impfstofflogistik benötigt werden. Auch der Biodieselhersteller Verbio sowie der altbekannte Autozulieferer ElringKlinger haben Aufnahmechancen.

Grund dafür ist, dass eine ganze Reihe von SDax-Unternehmen die Verbleibe-Kriterien nicht mehr erfüllt. Zu diesen zählen zuvorderst der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus und der Autozulieferer Leoni, bei denen der Börsenwert nicht mehr ausreichen dürfte. Am nötigen Börsenumsatz mangelt es darüber hinaus dem Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische, dem Werkzeugmaschinenbauer DMG Mori, dem UV-Technologiespezialisten Dr. Hönle und dem IT-Dienstleister Secunet. Auf Wackelplätzen waren zudem die Deutsche Beteiligungs AG, Koenig & Bauer und der Autowaschanlagen-Hersteller Washtec.

Angesichts der erwarteten Aufnahme von Siemens Energy in den MDax wird zu guter Letzt außerdem wohl der Leasing-Spezialist Grenke sein Stelldichein im SDax geben. Entsprechend dürfte die Aareal Bank mit einem blauen Auge davon gekommen sein, denn beide Unternehmen hatten sich im Index der mittelgroßen Werte zuvor ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert.

Wichtig sind Änderungen in den Indizes der Dax-Familie (Dax, MDax, SDax und TecDax) vor allem für Fonds, die diese Indizes real nachbilden. Dort muss dann entsprechend umgeschichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann./ck/he