--Investoren weiter sehr optimistisch hinsichtlich deutscher Konjunktur

--Benzinpreise treiben US-Inflation im März

--Basiseffekt stützt Chinas BIP-Wachstum im ersten Quartal

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobenen Konjunkturerwartungen für Deutschland dürften auch im April gestiegen sein. Von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte rechnen damit, dass das Stimmungsbarometer auf 79,5 (März: 76,6) Punkte zugelegt hat. Das ZEW veröffentlicht die Daten am Dienstag (11.00 Uhr). Außerdem kommen in der Woche das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Chinas für das erste Quartal und eine Menge Konjunkturdaten aus den USA.

Die deutsche Industrie versucht derzeit vergeblich, die stetig wachsenden Wünsche ihrer weltweiten Kundschaft zu erfüllen: Die Auftragseingänge steigen Monat für Monat, aber die Produktion sinkt nun schon zwei Monate ein Folge. Schuld sind offenbar Zulieferprobleme, vielleicht auch gewisse pandemiebedingte innerbetriebliche Hemmnisse und der zeitweise harte Winter.

Analysten sind irritiert und hoffen darauf, dass die Industrie in den nächsten Monaten die Bremse lösen kann. Insgeheim aber befürchten sie, dass nun auch noch das zweite Quartal von Corona in Mitleidenschaft gezogen wird - zumal neue Restriktionen zur Eindämmung der Infektionszahlen drohen.

Finanzanalysten und Finanzmärkte scheinen von solchen Zweifeln nicht angekränkelt. Nachdem die Erwartungskomponente des artverwandten Sentix-Konjunkturindex bereits zugelegt hat, rechnen Analysten damit auch für die ZEW-Konjunkturerwartungen. Angesichts eines DAX-Anstiegs von 4,5 Prozent seit der März-Veröffentlichung des ZEW-Index ist das eine eher konservative Prognose.


   US-Inflation zieht im März an 

Der Inflationsdruck in den USA ist bisher trotz einer stark wachsenden Wirtschaft und steigender Inflationserwartungen überschaubar. Die Verbraucherpreise stiegen im Februar mit einer Jahresrate von 1,7 (Januar: 1,4) Prozent, und die Kernteuerung (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) lag bei 1,3 (1,4) Prozent.

Für März erwarten Analysten wegen der gestiegenen Benzinpreise einen Anstieg der gesamten Inflationsrate auf über 2 Prozent. Das Arbeitsministerium veröffentlicht die Daten am Dienstag (14.30 Uhr). Am Mittwoch folgen zur gleichen Zeit die Importpreise.


   Chinas BIP wächst stark wegen Basiseffekt 

Chinas Wirtschaft dürfte im ersten Quartal stark gewachsen sein, da die Basis im gleichen Zeitraum des Vorjahres sehr niedrig war. Im ersten Quartal 2020, am Beginn der Corona-Krise, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr geschrumpft. Für das erste Quartal dieses Jahres rechnen Ökonomen nach dem Factset-Konsens jetzt mit einem BIP-Zuwachs von 18,0 Prozent. Im Schlussquartal 2020 war die Wirtschaft im Reich der Mitte bereits um 6,5 Prozent gewachsen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass China in den kommenden Jahren das globale Wirtschaftswachstum ankurbeln wird, während sich die Welt von der Pandemie erholt. Er erwartet auch, dass China in den fünf Jahren bis 2026 mehr als ein Fünftel zum gesamten Anstieg des weltweiten BIP beitragen wird.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

April 12, 2021 01:00 ET (05:00 GMT)