FRANKFURT (awp international)

---------- AKTIEN ----------

DEUTSCHLAND: - DEUTLICH IM MINUS - Nach der dritten Leitzinserhöhung der US-Notenbank Fed um 0,75 Prozentpunkte in Folge lässt der Dax am Donnerstag wieder deutlich Federn. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex etwa zweieinhalb Stunden vor Xetra-Start 2 Prozent tiefer auf 12 509 Punkte. Damit droht ein weiterer Test der runden Marke von 12 500 Punkten, die im Juli und März bereits als Unterstützung diente. Kurzzeitig war sie auf ein Jahrestief von 12 390 Punkten unterschritten worden, das jetzt wieder in den Fokus rückt. An der Wall Street waren die wichtigsten Indizes am Vorabend bereits auf neuerliche Tiefststände seit Juli vorausgelaufen. Mit nun 3 bis 3,25 Prozent erreichte der US-Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation das höchste Niveau seit 14 Jahren. Mit der strengen Geldpolitik wächst das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft bald so stark ausbremst, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden. "Ich wünschte, es gebe einen schmerzlosen Weg", sagte Fed-Chef Jerome Powell. "Den gibt es nicht."

USA: - VERLUSTE NACH FED-ENTSCHEIDUNG - Die nächste kräftige Zinserhöhung der US-Notenbank Fed hat die Anleger an der Wall Street am Mittwoch letztlich verschreckt. Nach einem Auf und Ab der Kurse nach der Zinsanhebung büsste der Dow Jones Industrial am Ende 1,70 Prozent auf 30 183,78 Punkte ein. Im späten Handel nahm der Verkaufsdruck immer mehr zu, der Leitindex fiel auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Die Fed setzt ihren energischen Kampf gegen die hohe Inflation fort. Sie erhöhte den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 3,0 bis 3,25 Prozent und erreicht den höchsten Stand seit 14 Jahren. Mit der strengen Geldpolitik wächst das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft bald so stark ausbremsen könnte, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden. Der marktbreite S&P 500 fiel um 1,71 Prozent auf 3789,93 Zähler. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 1,80 Prozent auf 11 637,79 Punkte.

ASIEN: - IM MINUS - In Asien haben die Aktienmärkte am Donnerstag nach der US-Notenbank-Entscheidung am Vorabend an Boden verloren. In Tokio gab der japanische Leitindex Nikkei 225 im späten Handel rund ein halbes Prozent nach. In Shanghai verlor der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der chinesischen Festlandbörsen knapp ein Prozent. Noch deutlicher ging es an der Börse der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong nach unten. Dort büsste der Leitindex Hang Seng im dortigen Nachmittagshandel fast zwei Prozent ein.

DAX              	12767,15		 0,76%
XDAX            	12590,23		-0,4%
EuroSTOXX 50		 3491,87		 0,71%
Stoxx50        		 3458,51		 0,82%

DJIA             	30183,78		-1,7%
S&P 500        		 3789,93		-1,71%
NASDAQ 100  		11637,79		-1,8%

---------- ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL ----------

RENTEN:

Bund-Future    141,09   -0,08%

DEVISEN:

Euro/USD   0,9831		-0,06%
USD/Yen    144,81		 0,49%
Euro/Yen   142,38		 0,41%

ROHÖL:

Brent       90,24       +0,41 USD
WTI         83,30       +0,36 USD

---------- PRESSESCHAU ----------

bis 6.30 Uhr:

- Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zur Schuldenbremse: "Es wird einsamer um mich", Nachrichtenportal The Pioneer

- Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter will direkte Panzerlieferungen an die Ukraine für eine Frühjahrsoffensive durchsetzen, Augsburger Allgemeine

- Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich in der Debatte über die Lieferung deutscher Kampfpanzer an die Ukraine bemüht, den Eindruck von Dissens mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu zerstreuen, ZDF-Sendung Markus Lanz

- Vor erneuten Protestaktionen der Bewegung Fridays for Future hat Klimaaktivistin Luisa Neubauer Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wegen seiner Klimapolitik direkt angegriffen, Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)

- Die FDP im Bundestag hat in der Debatte um die Gasumlage eine alternative Finanzierung eines Gaspreisdeckels aus dem Bundeshaushalt abgelehnt, Rheinische Post

- Die CSU im Bundestag hat ein Modell für einen Gaspreisdeckel für drei Viertel des jeweiligen privaten Wärmeverbrauchs vorgeschlagen, Augsburger Allgemeine

- Trotz Energiekrise: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erklärt Schulschliessungen für tabu und hält an Weihnachtsmärkten fest, Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ)

bis 5.00 Uhr:

- Die FDP hat in der Debatte um die Gasumlage die alternative Finanzierung eines Gaspreisdeckels aus dem Bundeshaushalt strikt abgelehnt, Interview, FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler, Rheinische Post

- Vor der Bauministerkonferenz der Länder an diesem Donnerstag hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) vor einem Rückgang bei neu fertiggestellten Wohnungen in diesem und im kommenden Jahr gewarnt, Interview mit IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer, Rheinische Post

- Der Chef des RWI-Leibniz-Institutes, Christoph Schmidt, begrüsst die Verstaatlichung des Energiekonzerns Uniper, Interview, Rheinische Post

- NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Bundesregierung für ihren Umgang mit den Ländern scharf kritisiert / Fordert Hilfen zum Schutz vor Pleitewelle / Zweifelt an Einhaltung der Schuldenbremse 2023, Interview, Rheinische Post

- Thomas Hechtfischer von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) sieht für die Uniper-Anleger düstere Perspektiven, Interview, Rheinische Post

- Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft (GdW) hat vor der Bauministerkonferenz der Länder an diesem Donnerstag einen sofortigen Gaspreisdeckel für Mieterinnen und Mieter gefordert, Interview mit GdW-Präsident Axel Gedaschko, Rheinische Post

- Philologenverband fordert mehr Beförderungen für Gymnasiallehrer in Deutschland, Welt

bis 23.45 Uhr:

- Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht von einer gemeinsamen Lösung der Ampelkoalition bei der umstrittenen Gasumlage im Zuge der Verstaatlichung des Versorgers Uniper aus, Interview, ARD-Tagesthemen

- Nach der Mobilmachung Hunderttausender russischer Reservisten für den Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekräftigt, dass er eine Eskalation zwischen Russland und der Nato unbedingt vermeiden wolle, Interview, ARD-Tagesthemen

- EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rechnet angesichts der jüngsten Eskalation des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Krieg mit weiteren Sanktionen gegen Moskau, Interview, US-Nachrichtensender CNN

- CDU-Chef Friedrich Merz glaubt, dass mit der Anordnung einer Teilmobilmachung durch Kremlchef Wladimir Putin die Stimmung in Russland kippen könnte, Interview, RTL Direkt

- Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angesichts neuer Drohungen Leichtsinn vorgeworfen. Putin wisse selbst, dass ein Atomkrieg niemals gekämpft werden sollte und nicht gewonnen werden könne, Interview, ZDF heute journal

- Der Chef von MAN Truck & Bus, Alexander Vlaskamp, setzt neben Batterien

auf Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors, Interview, BöZ

- Investmentgesellschaft DTCP gewinnt japanischen Technologieinvestor Softbank für neuen Wachstumsfonds, BöZ

- Tschechische EU-Ratspräsidentschaft sondiert neue Kompromissoption für Payment for Orderflow, BöZ

- Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding zu Konjunktur und Geldpolitik: "Grüner und weniger energieabhängig", Interview, BöZ

bis 21.00 Uhr:

- Salzgitter-Chef Gunnar Groebler: "Kunden sagen erste Projekte ab", Interview, HB

- Mittelstand meidet Investitionen in China, Interview mit Jörg Wuttke, Präsident der Europäischen Handelskammer, FAZ

- Streit über billige EZB-Kredite an die Banken, HB

- Meta will in kommenden Monaten Kosten um mindestens 10 Prozent senken, WSJ

- Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sieht auch nach der Ankündigung einer Teilmobilmachung Russlands keinen Anlass für direkte Lieferungen von Kampfpanzern aus Deutschland an die Ukraine, Interview, ZDF spezial

- Der SPD-Abgeordnete Sebastian Fiedler plädiert für die IP-Adressenspeicherung und ärgert sich über die Debatte, Interview, FAZ

- Ex-US-Vizepräsident Al Gore warnt vor den Folgen des Klimawandels: "Mutter Natur meldet sich zu Wort", Interview, FAZ

- Der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz Christoph Heusgen glaubt, dass die "Verzweiflungstat dieser Teilmobilisierung" ein Indiz dafür ist, dass Wladimir Putin selbst bei seinen bisherigen Verbündeten den Rückhalt verliert, Interview, Welt-Fernsehen

- NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Übernahme von Uniper durch den Bund begrüsst, Interview, Rheinische Post

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