Für den Fall, dass die Unternehmen ihre Emissionen an Kohlendioxid (CO2) nicht reduzierten, könnten schon bei einer geringen Steuer von 30 Euro je Tonne jährlich insgesamt rund 5,2 Milliarden Euro auf die Konzerne zukommen. Das entspreche 3,7 Prozent des kumulierten operativen Ergebnisses (Ebit) der Dax-Konzerne im Jahr 2018, heißt es in einer Studie der Fondsgesellschaft Union Investment.

Besonders betroffen wären Unternehmen aus der Chemiebranche wie BASF, Covestro oder Linde, Thyssenkrupp aus der metallverarbeitenden Industrie oder die Autobauer BMW, Continental, Daimler, VW und sowie aus dem Baugewerbe HeidelbergCement.

"Aus Investorensicht stellt sich die Frage, wie schnell ein Unternehmen seine CO2-Emissionen senken kann", erklärte Union-Investment-Experte Henrik Pontzen. "Mittel- bis langfristig ist entscheidend, wie schnell Unternehmen ihre Energieversorgung anpassen, ihr Geschäftsmodell modifizieren und inwieweit sie die zusätzlichen Kosten an die Verbraucher weitergeben können." Gute Chancen rechnet Pontzen dabei den Konzernen Continental, Infineon, Fresenius, Fresenius Medical Care und der Deutschen Telekom aus. Diese könnten mittelfristig von einer Besteuerung profitieren. Sie verbrauchten aktuell zwar viel Strom, doch sie dürften technisch in der Lage sein, ihre Emissionen deutlich schneller zu senken als andere Unternehmen.

Die Bundesregierung will am 20. September ihr Klimaschutz-Paket beschließen. Darüber wollen CDU, CSU und SPD am Donnerstag erneut in einem Koalitionsausschuss beraten. Reuters-Informationen zufolge wird das Klimapaket in den kommenden vier Jahren 40 Milliarden Euro oder sogar noch mehr kosten. Zur Finanzierung soll unter anderem ein Preis für den CO2-Ausstoß eingeführt werden.