An der Wall Street gaben die wichtigsten Indizes nach. Auch der Dax in Frankfurt verlor. Einen weiteren Dämpfer versetzten die Protokolle der jüngsten geldpolitischen Sitzung der Notenbank Fed, die trotz Sorgen über eine Eskalation des Handelskonflikts der USA mit China die Wirtschaft in guter Form sieht und weitere Zinserhöhungen ansteuert. Dagegen kletterte der Preis für Erdöl zeitweise auf den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren.

Die Ankündigung eines Angriffs auf das mit Russland verbündete Syrien irritiere den Markt, sagte ein Händler. "Trump scheint unberechenbar, und das ist etwas, was der Markt am wenigsten mag." Trump hatte Russland aufgefordert, sich auf einen Raketenangriff auf Syrien einzustellen. Russlands Präsident Wladimir Putin beschrieb die Weltlage als besorgniserregend.

Wie aus den Fed-Protokollen der Zinssitzung hervorgeht, sind alle US-Währungshüter zuversichtlich, dass die Preise in den kommenden Monaten anziehen werden. Die US-Notenbank hatte ihren Schlüsselzins zur Versorgung der Banken mit Geld auf die aktuell gültige Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent angehoben und zwei weitere Schritte nach oben im laufenden Jahr signalisiert. Am Markt sei spekuliert worden, "dass die Fed angesichts der Marktturbulenzen wegen der geopolitischen Unsicherheiten eine Pause oder eine Verlangsamung bei den Zinserhöhungen erwägen könnte", begründete John Carey vom Vermögensverwalter Amundi Pioneer Asset Managament in Boston die Verluste.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Minus von 0,9 Prozent auf 24.189 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,55 Prozent auf 2642 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq ging mit minus 0,36 Prozent bei 7069 Stellen aus dem Handel. Der Dax schloss 0,8 Prozent im Minus auf 12.293 Punkte und auch der EuroStoxx50 gab nach.

Im Mittelpunkt des Interesses blieben Facebook-Aktien: Firmenchef Mark Zuckerberg hatte sich am Dienstag bei einer Kongressanhörung wiederholt für den Datenskandal entschuldigt. Am Mittwoch sagte er erneut vor einem Ausschuss aus. Die Aktien stiegen um 0,77 Prozent, nachdem sie am Dienstag schon 4,5 Prozent gewonnen hatten.

Angesichts der Spannungen im Nahen Osten zog der Ölpreis an. Die Anleger am Ölmarkt fürchten Versorgungsengpässe. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 71,97 Dollar je Barrel (159 Liter). Zeitweise kostete Öl soviel wie zuletzt Ende 2014.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 730 Millionen Aktien den Besitzer. 1452 Werte legten zu, 1409 gaben nach und 185 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,83 Milliarden Aktien 1396 im Plus, 1484 im Minus und 262 unverändert.

An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 05/32 auf 99-24/32. Sie rentierten mit 2,784 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 16/32 auf 100-06/32 und hatten eine Rendite von 2,997 Prozent.