NEW YORK (awp international) - Am Tag des grossen Verfalls herrscht an der Wall Street Mollstimmung. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial am Freitag eine Dreiviertelstunde vor dem Start etwa ein Prozent tiefer auf 33 486 Punkte. Er steuert damit auf den fünften schwachen Handelstag in Folge und einen Wochenverlust von etwa 1000 Punkten zu. Aktuell würde er sein Wochenminus auf annähernd drei Prozent steigern.

An der technologielastigen Nasdaq-Börse sah es zuletzt besser aus, der Auswahlindex Nasdaq 100 hatte am Vorabend knapp über den 14 200 Punkten noch einen erneuten Rekord aufgestellt. "Aktien, die hohes Wachstum versprechen, sind derzeit im Vergleich zu zyklisch schwankenden und Substanzwerten wieder etwas beliebter", urteilte vor diesem Hintergrund Marktanalystin Sophie Griffiths vom Broker Oanda. Am Freitag scheint es aber, als könnten sich die Tech-Aktien den Verlusten nicht entziehen. Laut der neuesten Taxe dürfte der Nasdaq 100 um 0,6 Prozent sinken.

Im Hinblick auf Schwankungen sollten Investoren am Freitag die Tatsache im Hinterkopf haben, dass es an den Terminmärkten routinemässig zum grossen Verfall kommt. An diesem können Aktien- und Indexkurse spürbar schwanken, weil vor allem grössere Fonds- oder Vermögensverwalter zum Ablauf der Kontrakte versuchen, die Kurse noch in die von ihnen gewünschte Richtung zu bewegen. Ausschläge auch ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten können die Folge sein.

Auf Unternehmensseite wartete Adobe Systems vorbörslich mit fast dreiprozentigen Kursgewinnen auf, die Aktien steuern damit auf Rekordniveau zu. Die Zahlen zum zweiten Quartal übertrafen klar die Erwartungen, laut dem DZ-Experten Ingo Wermann haben sie "auf ganzer Linie überzeugt". Das Softwareunternehmen profitiere von der Verlagerung von Werbebudgets ins Internet und von steigenden Investitionen, so der Experte./tih/jha/