NEW YORK (awp international) - Am Tag des Verfalls von Optionen auf Indizes und Einzelaktien ist für die Anleger an der Wall Street nicht viel zu holen. Belastet wurde die Stimmung von Kommentaren des Präsidenten der Fed von St. Louis, James Bullard. Er neige zu einer US-Zinserhöhung bereits im Jahr 2022, sagte dieser. Dies wäre viel früher als die am Mittwoch von der US-Notenbank in Aussicht gestellten zwei Anhebungen gegen Ende 2023.

Der Dow Jones Industrial notierte am Freitag zuletzt 1,24 Prozent tiefer bei 33 402,86 Punkten. Der US-Leitindex steuert damit auf den fünften schwachen Handelstag in Folge und einen Wochenverlust von mehr als 3 Prozent zu.

Der den breiten Markt abbildende S&P 500 verlor 0,93 Prozent auf 4182,54 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0,52 Prozent auf 14 090,13 Punkte. Tags zuvor hatte er mit knapp über 14 200 Punkten noch einen weiteren Rekord aufgestellt. Damit deutet sich für den Nasdaq 100 eine Wochenbilanz von plus 0,7 Prozent an.

An einem Verfalltag können die Kurse ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten spürbar schwanken. Grund dafür ist, dass vor allem grössere Fonds- oder Vermögensverwalter zum Ablauf der Kontrakte versuchen, die Kurse noch in die von ihnen gewünschte Richtung zu bewegen.

Aus Branchensicht standen Finanzwerte besonders unter Druck. So fielen die Papiere des Versicherers AIG und der Investmentbank Morgan Stanley um jeweils 3,3 Prozent. Die Titel der Grossbank JPMorgan büssten 2,6 Prozent ein. Auch die Halbleiteraktien bewegten sich stark nach unten. So waren die Aktien von Intel mit minus 3,2 Prozent als Dow-Schlusslicht zu sehen.

Auf Unternehmensseite warteten die Aktien von Adobe Systems mit einem Kursgewinn von 1,9 Prozent und einem weiteren Rekordhoch auf. Die Zahlen des Softwarekonzerns zum zweiten Quartal übertrafen klar die Erwartungen, laut dem DZ-Experten Ingo Wermann haben sie "auf ganzer Linie überzeugt". Adobe profitiere von der Verlagerung von Werbebudgets ins Internet und von steigenden Investitionen, betonte der Experte.

Die in den USA gehandelten Hinterlegungsscheine des Tübinger Impfstoffherstellers Curevac erholten sich mit plus 8 Prozent etwas von ihrem fast 40-prozentigen Kurseinbruch vom Donnerstag. Curevac musste am Mittwoch einräumen, dass sein als Hoffnungsträger gehandeltes Vakzin nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Corona-Erkrankung "jeglichen Schweregrades" erzielt hatte./edh/he