NEW YORK (awp international) - Nach zwei teils schweren Verlusttagen dürften sich die US-Börsen am Freitag stabilisieren oder sogar wieder etwas erholen. Die positive Börsenstimmung gehe darauf zurück, dass China einen überraschend deutlichen Schritt unternommen habe, um die Abschwächung der heimischen Konjunktur zu mildern, sagten Börsianer. So sei ein wichtiger Zinssatz für langfristige Kredite stärker als erwartet gesenkt worden.

Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn sieht der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,8 Prozent höher bei 31 515 Punkten. Tags zuvor war er auf den tiefsten Stand seit März vergangenen Jahres gesackt. Im Wochenverlauf bahnt sich aktuell für den bekanntesten Wall-Street-Index ein Verlust von rund zwei Prozent an.

Der technologielastige Nasdaq 100 wird von IG am Freitag zum Handelsstart 1,4 Prozent höher erwartet bei 11 876 Punkten. Er war in der vergangenen Woche auf den tiefsten Stand seit November 2020 gefallen. Sein Wochenverlust liegt bei etwas mehr als vier Prozent, sollte die Erholung wie signalisiert einsetzen.

Unter den Einzelwerten in den USA dürften mit Zahlen vor allem Foot Locker und Deere & Co das Anlegerinteresse auf sich ziehen. Nach soliden Zahlen zum ersten Quartal rechnet Andrew Page, Finanzchef des Sportartikelhändlers Foot Locker, nun damit, beim Jahresumsatz und bereinigtem Ergebnis je Aktie das obere Ende der Prognosespanne zu erreichen. Vorbörslich ging es für die Aktie um 4 Prozent nach oben.

Der Landmaschinen-Hersteller Deere & Co. zeigte sich nach der Vorlage seiner Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal ebenfalls zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Entsprechend schraubte er seine Prognosespanne für den Nettogewinn nach oben. Die Aktie reagierte jedoch mit heftigen Schwankungen und gab zuletzt vorbörslich um fast 6 Prozent nach.

Für die Anteile von Ross Stores ging es vor dem Handelsstart um 23 Prozent abwärts. Der im Nasdaq-Auswahlindex notierte Bekleidungsdiscounter schockte die Anleger mit schwachen Zahlen zum ersten Quartal und der Senkung seiner Jahresziele. Die ersten Analysten reagierten prompt und kappten ihre Kursziele, so etwa die der Deutschen Bank, Jefferies oder auch von Wells Fargo. Das zog vorbörslich auch Branchenkollegen wie Burlington Stores und TJX mit nach unten, die um knapp 10 Prozent und 4 Prozent nachgaben.

Am Mittwoch hatte bereits der im S&P 100 vertretene Einzelhändler Target die Aktienkurse von US-Einzelhändlern mit seiner Gewinnwarnung auf Talfahrt geschickt. Die hohe Inflation und steigende Transport- und Lohnkosten bringen derzeit die Gewinnmargen in der Branche unter Druck./ck/jha/