NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street dürfte am Montag weitgehend stabil starten. Im Tagesverlauf hatte sich die Stimmung aufgehellt. Als Grund sah ein Marktstratege die Entscheidung der chinesischen Notenbank, zur Stützung der Wirtschaft den Mindestreservesatz für Banken zu senken. Davor hatten noch enttäuschte Hoffnungen auf Impulse für das globale Wirtschaftswachstum vom G20-Gipfel auf die Stimmung der Anleger gedrückt.

Eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial mit 16 634 Punkten nur minimal unter seinem Schlussniveau vom Freitag. Kurz nach dem Börsenauftakt könnten noch amerikanische Konjunkturdaten für Bewegung sorgen.

Für den Februar deutet sich beim Dow Jones ein Plus von rund 1 Prozent für den US-Leitindex an. Mit einem Kursrutsch von fünfeinhalb Prozent im Januar hatte das Börsenbarometer einen historisch schlechten Jahresstart hingelegt.

"Sowohl die chinesische Regierung, als auch die Notenbank schauen dem schwächeren Wachstum nicht tatenlos zu", schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP-Bank. Die Regierung erhöhe die Staatsausgaben, während die Notenbank an allen verfügbaren Zahnrändern der Geldpolitik drehe. "Ein unmittelbarer Absturz der Wirtschaft ist nicht zu befürchten."

Die Mindestreserve ist eine vorgeschriebene proportionale Bankeinlage bei der Notenbank. Das bedeutet, dass Geschäftsbanken einen gewissen Teil der Kundengelder bei der Notenbank hinterlegen müssen. Eine Senkung des Satzes dürfte die Kreditvergabe erleichtern. "Davon sollten vor allem exportabhängige Unternehmen aus den USA und Europa profitieren", betonte ein Marktstratege.

Bei den Einzelwerten waren vorbörslich nur die Aktien von Valeant Pharmaceuticals auffällig: Sie büßten knapp dreieinhalb Prozent ein, nachdem der Pharmakonzern angekündigt hatte, wegen der Rückkehr seines erkrankten Unternehmenschefs die Vorlage seiner Jahresbilanz zu verschieben. Valeant hatte in der vergangenen Woche einen Fehler bei der Rechnungslegung eingeräumt, der möglicherweise zu der Korrektur früherer Bilanzen führen könnte.

Derweil ließ die Nachricht, dass ein Berufungsgericht den Sieg von Apple im zweiten großen Patentprozess gegen Samsung in Kalifornien komplett aufgehoben hat, die Titel des iPhone-Herstellers kalt. Vor dem Börsenstart notierten sie praktisch unverändert.

Ähnlich ungerührt zeigten sich die Aktien der Citigroup , die im FIFA-Korruptionsskandal von den US-Behörden überprüft wird: Mit einem knappen Minus litten sie vorbörslich kaum unter der Meldung

Derweil berichtete der Starinvestor Warren Buffet für das Jahr seines 50. Dienstjubiläums bei Berkshire Hathaway einen Rekordgewinn. Ein dicker Sondererlös aus der von ihm mit eingefädelten Fusion der Lebensmittelriesen Kraft und Heinz hob das Ergebnis kräftig an. Buffett hatte den Mega-Deal gemeinsam mit der Beteiligungsfirma 3G im März auf den Weg gebracht./gl/das