NEW YORK (dpa-AFX) - Im Bann der fallenden Ölpreise werden die New Yorker Börsen am Dienstag schwächer erwartet. Börsianer haben zudem eine ganze Flut von Unternehmenszahlen im Blick, allen voran der Google-Mutterkonzern Alphabet. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex Dow Jones Industrial knapp eine Stunde vor Handelsbeginn mit 16 290 Punkten um fast 1 Prozent unter sein Schlussniveau vom Vortag.

Ölwerte rücken nicht nur mit dem neuerlichen Verfall der Rohölpreise, sondern auch mit Quartalsbilanzen von Branchenschwergewichten in den Fokus. Die Börsianer quittierten die Zahlen des Primus ExxonMobil im vorbörslichen Geschäft mit einem Minus von über 2 Prozent. Schon im europäischen Handel hatten schwache Zahlen des britischen Ölkonzerns BP die Stimmung kräftig eingetrübt.

Der Logistikkonzern United Parcel Service (UPS) konnte dagegen gute Zahlen vorlegen und die Aktien um 2,57 Prozent nach oben schieben. Auch Papiere von Dow Chemical zogen kräftig an.

Nach der Veröffentlichung von Zahlen für das Schlussquartal 2015 verloren dagegen die Aktien von Pfizer fast 2 Prozent. Der Pharmakonzern habe zwar die Markterwartungen übertroffen, schrieb Analyst Tim Anderson von Bernstein Research. Allerdings sei der Ausblick für das laufende Jahr schwächer als gedacht ausgefallen.

Anleger feierten dagegen die Quartalszahlen der Google-Mutter Alphabet mit einem vorbörslichen Plus von mehr als 5 Prozent. Damit wurde das Unternehmen zum teuersten der Welt - noch vor Apple . "Die Ergebnisse von Google sind ein Knaller und toppen sogar noch die bereits ambitionierten Erwartungen der Analysten", sagte Aktienexperte Daniel Saurenz von Feingold Research.

Analyst Ross Sandler von der Deutschen Bank hob sein Kursziel nach den Alphabet-Zahlen von 900 auf 1080 US-Dollar an und bekräftigte seine Kaufempfehlung. Der Internetkonzern habe ein beeindruckendes Zahlenwerk präsentiert, das Kerngeschäft sei unterbewertet. Auch andere Analysten reagierten positiv. Zudem könnten Netflix-Aktien von einer neuen Kaufempfehlung von Piper Jaffray profitieren.

Der angeschlagene Internet-Dino Yahoo steht indes laut "Wall Street Journal" vor einem drastischen Job-Abbau. Vorstandschefin Marissa Mayer dürfte nach Vorlage der Quartalszahlen am Dienstag ankündigen, dass 15 Prozent der Arbeitsplätze gestrichen und mehrere Geschäftsbereiche geschlossen werden, berichtete das Blatt. Yahoo steckt in der Krise, weil das einst beliebte Online-Portal den Anschluss an Konkurrenten wie Google und Facebook verloren hat.

Facebook-Aktien rücken ohnehin in den Fokus: Der Kurzmitteilungsdienst WhatsApp hat als erste SMS-Alternative überhaupt die Marke von einer Milliarde Nutzern geknackt. Aktuell würden über WhatsApp 42 Milliarden Nachrichten pro Tag übermittelt, teilte Mitgründer und Chef Jan Koum in der Nacht mit. Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook hatte WhatsApp 2014 für insgesamt gut 22 Milliarden Dollar übernommen./fat/das