NEW YORK (dpa-AFX) - Erstmals seit Dezember haben die US-Börsen wieder drei Tage in Folge zugelegt. Die überwiegend positiv ausgefallenen Konjunkturdaten sowie steigende Ölpreise dämmten Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung weiter ein. Insbesondere nach den starken Januar-Daten zur Industrieproduktion nahm zugleich auch die Erwartung zu, dass es im laufenden Jahr zumindest eine Leitzinsanhebung geben könnte. Vom Sitzungsprotokoll der US-Notenbank (Fed) gingen kaum weitere Impulse aus.

Der Dow-Jones-Industrial-Index stieg am Mittwoch rund zwei Stunden vor Handelsschluss um 1,60 Prozent auf 16 454,83 Punkte und damit auf den bisher höchsten Stand an diesem Tag. Seit Jahresbeginn beläuft sich sein Verlust damit noch auf 5,6 Prozent. Der S&P-500-Index stieg zuletzt um 1,70 Prozent auf 1927,75 Punkte. Der Nasdaq-100-Index rückte um 2,27 Prozent auf 4197,46 Punkte vor.

"Der Produktionsanstieg in den USA im Januar ist der größte seit November 2014 und dürfte die konjunkturellen Sorgen weiter schmälern", kommentierte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Nach einem enttäuschenden Verlauf im vierten Quartal verbessert sich die Lage." Zudem waren die Erzeugerpreise im Januar überraschend gestiegen und die Baugenehmigungen im selben Monat nicht so deutlich gesunken wie befürchtet. Lediglich die Entwicklung der Baubeginne trübte das Gesamtbild, diese waren im Januar überraschend gesunken.

Unter den Einzelwerten im Dow rückten die Anteilsscheine von Boeing in den Fokus. Sie gewannen als einer der Favoriten etwas mehr als 3 Prozent. Zwei Nachrichten gab es zum US-Flugzeugbauer: Erstens wurde der Protest von Boeing gegen die Auftragsvergabe für einen Langstreckenbomber an Northrop Grumman vom US-Rechnungshof abgeschmettert, was Börsianern zufolge von einigen Marktteilnehmern mit Erleichterung aufgefasst worden sein dürfte. Zweitens hatte die chinesische Fluggesellschaft Okay Airways einen Auftrag an Boeing über 1,3 Milliarden Dollar vergeben.

Favorit waren die Papiere von Chevron Corp. mit plus 4 Prozent, nachdem die Ölaktien zuletzt wegen der schwachen Ölpreise nachgegeben hatten.

Die Aktien von T-Mobile US gewannen an der Nasdaq-Börse 1,52 Prozent. Die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom hatte zum Ende des Jahres 2015 erneut kräftig von einem starken Kundenzustrom profitiert. Mit den Umsatz- und Ergebniszahlen übertraf das von John Legere geführte Unternehmen die Schätzungen von Analysten. Der Ausblick auf 2016 hingegen wurde von einigen Marktteilnehmern mit gemischten Gefühlen aufgenommen.

Die Papiere von Priceline schnellten im Nasdaq-100-Index um fast 11 Prozent in die Höhe, nachdem das Online-Reiseportal die Ergebniserwartungen des Marktes im vierten Quartal übertroffen hatte.

Ebenfalls gefragt waren die Papiere von Terex , die um 4,26 Prozent auf 21,31 US-Dollar anzogen. Der chinesische Industriekonzern Zoomlion Heavy Industry bekräftigte seine Absicht, den Baumaschinenhersteller für 30 Dollar in bar je Aktie übernehmen zu wollen. Eigentlich wollten die Amerikaner den Kranbauer Konecranes kaufen, doch Ende Januar waren die Chinesen dem Vorhaben in die Parade gefahren.

Anteilsaufstockungen prominenter Anleger innerhalb der Rohstoffbranche sorgten ebenfalls für Kursgewinne: So hatte der legendäre Investor Warren Buffett im vierten Quartal über seine Holding Berkshire Hathaway Aktien des Pipeline-Konzerns Kinder Morgan gekauft. Damit setzt Buffett weiter auf eine Erholung der Ölindustrie, die im Zuge des jüngsten Ölpreisverfalls stark unter Druck geraten war. Die Papiere von Kinder Morgan sprangen um rund 10 Prozent hoch. Die Aktien des Kupferproduzenten Freeport-McMoRan gewannen knapp 14 Prozent, nachdem bekannt geworden war, dass der Hedgefonds-Manager Carl Icahn seinen Anteil aufgestockt hatte./ck/he