NEW YORK (awp international) - Die Kurserholung vom Vortag an der Wall Street ist einen Tag später schon wieder verpufft. Der Dow Jones Industrial gab am Donnerstag um 0,48 Prozent auf 34 647 Punkte nach. Auch starke Zahlen aus dem Einzelhandel im August und ein überraschend guter Frühindikator aus der Region Philadelphia konnten die Kurse nicht stützen. Der marktbreite S&P 500 lag mit 0,50 Prozent im Minus bei 4458 Zählern.

Gute Konjunkturdaten sind gegenwärtig nicht zwingend positiv aus Sicht der Aktieninvestoren. Denn sie könnten die US-Notenbank Fed dazu veranlassen, eher früher als später die geldpolitischen Zügel anzuziehen, indem sie die milliardenschweren Wertpapierkäufe drosselt. Im US-Anleihenhandel legten die Renditen nach den guten Konjunkturdaten denn auch zu.

Steigende Kapitalmarktzinsen sind für den Technologiesektor tendenziell belastend. Denn zum Einen verteuern sich die Finanzierungskosten der Tech-Unternehmen, zum Anderen fahren deren Kunden in Phasen steigender Zinsen oft ihre IT-Investitionen zurück.

An der technologielastigen Nasdaq-Börse überwogen folglich die Verluste: Der Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 0,46 Prozent auf 15 432 Punkte nach. Hier gerieten vor allem die Kurse von Firmen aus der Halbleiterbranche unter Druck wie Broadcom , Texas Instruments , Xilinx und Intel .

Die Papiere des Netzwerkspezialisten Cisco sanken um 0,7 Prozent, nachdem sie im frühen Handel noch zugelegt hatten. Mehrere Analysten hatten sich optimistisch zu Cisco geäussert. Die US-Bank JPMorgan etwa hob die Papiere auf eine Empfehlungsliste. Die Credit Suisse stufte Cisco von "Neutral" auf "Outperform" hoch.

Die Kurse der Casino-Betreiber standen den dritten Tag in Folge unter Verkaufsdruck. China will die Unternehmen und ihre Aktivitäten in der asiatischen Spielmetropole Macau verstärkt unter Beobachtung nehmen. "Das hat Sorgen um die Zukunft Macaus als Epizentrum des Glücksspiels ausgelöst", schrieb die Investmentbank Jefferies. Aktien von Las Vegas Sands fielen um 2,3 Prozent und Wynn Resorts um 3 Prozent.

Die Anteile des Fleischersatz-Herstellers Beyond Meat büssten mehr als fünf Prozent ein, nachdem die Investmentbank Piper Sandler die Papiere zum Verkauf empfohlen hatte./bek/men