NEW YORK (awp international) - Die anhaltende Diskussion über ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump hat die Wall Street am Donnerstag leicht belastet. Der Dow Jones Industrial fiel um 0,18 Prozent auf 26 922,89 Punkte, nachdem er sich zur Wochenmitte noch etwas von den jüngsten Verlusten erholt hatte.

Der marktbreite S&P 500 gab um 0,30 Prozent auf 2975,94 Punkte nach. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,51 Prozent auf 7763,59 Zähler bergab.

Der Whistleblower in der Ukraine-Affäre warf dem Weissen Haus Versuche vor, den Wortlaut eines Telefonats zwischen Trump und dem ukrainischen Wolodymyr Selenskyj geheim zu halten. Aus Sicht vieler Demokraten zeigt das vorliegende Gesprächsprotokoll, dass Trump mit Hilfe einer ausländischen Regierung seinem politischen Rivalen Joe Biden - dem wohl aussichtsreichsten demokratischen Präsidentschaftsbewerber für die Wahl 2020 - schaden und damit den Wahlkampf beeinflussen wollte. Die Demokraten im Repräsentantenhaus hatten am Dienstag Vorbereitungen für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump eingeleitet. Sie werfen ihm Verfassungsbruch vor und wollen nun den Wortlaut des Gespräches.

In den Hintergrund rückten damit neue Hoffnungen auf ein baldiges Ende im US-chinesischen Zollstreit sowie ein Handelsabkommen zwischen den USA und Japan für die Sektoren Landwirtschaft und Digitales. Die USA können dank niedrigerer oder abgeschaffter Zölle bald zusätzliche Produkte wie Rindfleisch, Mais, Weizen und Wein im Wert von insgesamt sieben Milliarden US-Dollar nach Japan exportieren.

Auf Seite der Unternehmen rieben sich Anleger von Beyond Meat die Hände, nachdem bekannt geworden war, dass der Fastfood-Riese McDonald's die fleischlosen Burger in Kanada testen möchte. Die Aktien von Beyond Meat stoppten ihren Jüngsten Abwärtstrend und schnellten zuletzt um gut 10 Prozent in die Höhe. Für die Anteilscheine von McDonald's ging es um knapp 0,6 Prozent nach oben.

Die Papiere von Carnival sackten derweil auf das Niveau von Anfang September zurück und büssten zuletzt knapp 9 Prozent ein. Das Kreuzfahrtunternehmen hatte seine Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie in diesem Jahr gesenkt. Der Konzern litt unter den Spannungen im Nahen Osten und den Auswirkungen des tropischen Wirbelsturms Dorian.

Den Aktien von Whirlpool wiederum half ein positiver Analystenkommentar der Bank JPMorgan auf die Sprünge: Die Anteilscheine des Herstellers von Haushaltsgeräten zogen um knapp 2 Prozent an.

Der Fitnessgerätehersteller Peloton schliesslich stiess bei seinem Börsengang auf eine hohe Investorennachfrage. Das erst 2012 gegründete Unternehmen konnte die 40 Millionen angebotenen Aktien am oberen Ende der Spanne von 26 bis 29 Dollar platzieren. Der Emissionserlös lag damit bei 1,16 Milliarden Dollar (1,28 Milliarden Euro). Damit ist Peloton das achte Unternehmen in diesem Jahr, das bei seinem Börsengang mehr als eine Milliarde einspielt. Zuletzt deutete sich an, dass der erste Kurs der Aktien auf Höhe des Ausgabekurses liegen könnte./la/he