NEW YORK (awp international) - Aus Furcht vor zu hohen Bewertungen wachstumsstarker Technologie-Aktien haben am Montag die Indizes an der New Yorker Nasdaq-Börse den Kürzeren gezogen. So sackte der Nasdaq 100 um 2,63 Prozent auf 13 223,74 Punkte ab. Bei plötzlich anziehenden Inflationserwartungen und steigender Zinsen flüchteten Anleger aus jenen Aktien, die am besten gelaufen seien, begründete Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets die Welle der Gewinnmitnahmen im Technologiesektor.

Deutlich besser schlug sich der Leitindex Dow Jones Industrial , der im Verlauf sein Rekordhoch vom Freitag überbot. Am Ende des Tages reichte es aber nur für ein Plus von 0,09 Prozent auf 31 521,69 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,77 Prozent auf 3876,50 Punkte.

Im Dow waren Chevron mit plus 2,7 Prozent unter den besten Werten. Die Ölpreise legten am Montag wieder zu. Die Rohstoffexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs erwarten zudem in den kommenden Monaten einen weiteren starken Anstieg der Ölpreise.

Top-Wert im Dow waren Walt Disney , die ein Rekordhoch erreichten und aus dem Handel mit plus 4,4 Prozent gingen. Tech-Titel wie Intel , Apple und Microsoft waren besonders schwach mit Abschlägen von teils mehr als dreieinhalb Prozent.

Der Flugzeughersteller Boeing stand mit negativen Schlagzeilen im Fokus. Nach dem Triebwerksausfall einer Boeing 777 bei Denver hat die US-Luftfahrtbehörde FAA für Maschinen dieses Typs, die mit bestimmten Triebwerken von Pratt & Whitney ausgestattet sind, Überprüfungen angeordnet. Die Boeing-Papiere schwankten zwischen Plus und Minus und schlossen 2,1 Prozent tiefer. Die Aktien von Raytheon Technologies , der Muttergesellschaft von Pratt & Whitney, verloren 1,7 Prozent.

Der US-Reifenhersteller Goodyear will sich mit der milliardenschweren Übernahme des Konkurrenten Cooper stärken. Je Aktie sollen Cooper-Aktionäre 41,75 Dollar in bar und 0,907 Anteile von Goodyear erhalten. Die Cooper-Aktien schossen um mehr als 29 Prozent auf 56,64 Dollar hoch. Goodyear gewannen 21 Prozent.

Dem Kreuzfahrtkonzern Royal Caribbean brockte die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr enorme Verluste ein, doch die Zuversicht auf ein Ende der Krise nimmt zu. Die Zahl der neuen Buchungen sei seit Jahresbeginn bereits stark angestiegen, es habe sich während der Pandemie offenbar viel Nachfrage aufgestaut, teilte das Management mit. Die Aktien gewannen über neun Prozent.

Gestützt von einem robusten Ifo-Geschäftsklima zog der Euro kräftig an. Nach dem New Yorker Börsenschluss wurden für die Gemeinschaftswährung 1,2153 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2133 (Freitag: 1,2139) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8242 (0,8238) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen sanken erneut. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gab um 0,10 Prozent auf 135,35 Punkte nach. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe stieg auf 1,362 Prozent. Mit 1,392 Prozent erreichte sie zeitweise den höchsten Stand seit etwa einem Jahr./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---