NEW YORK (awp international) - Die US-Aktienmärkte haben sich am Dienstag mit einer Erholung von den deutlichen Vortagesverlusten schwergetan. Der Leitindex Dow Jones Industrial war zunächst um rund ein Prozent gestiegen, bevor er wieder an Schwung verlor und leicht ins Minus rutschte. Zuletzt notierte das Börsenbarometer wieder 0,13 Prozent im Plus bei 34 013,90 Punkten.

Zu Wochenbeginn hatte der Dow rund 1,8 Prozent eingebüsst. Insbesondere die Angst der Anleger vor dem kriselnden chinesischen Immobiliensektor hatte die Kurse weltweit auf Talfahrt geschickt.

Der marktbreite S&P 500 lag am Dienstag minimal im Plus bei 4361,43 Zählern. An der technologielastigen Nasdaq-Börse rückte der Nasdaq 100 um 0,16 Prozent auf 15 036,73 Punkte vor.

Frische US-Konjunkturdaten überraschten eher positiv. So stieg das chronische Defizit in der US-Leistungsbilanz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal weniger stark als von Analysten erwartet. In der Baubranche nahm die Zahl der neu begonnenen Wohnungsbauten zudem stärker zu als gedacht, ferner legte die Zahl der Baugenehmigungen unerwartet und deutlich zu.

Die Anleger richten ihr Augenmerk derweil bereits auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) am Mittwoch. Volkswirt Christian Scherrmann von der Fondsgesellschaft DWS rechnet nicht mit wesentlichen Veränderungen. Denn die zuletzt eher moderate Erholung des Arbeitsmarktes und die Unsicherheit um die Delta-Variante des Coronavirus verringerten den Druck, die sehr lockere Geldpolitik zur Stützung der Konjunktur voreilig anzupassen.

Unter den Einzelwerten sorgten vor allen Unternehmen aus der zweiten Reihe für Gesprächsstoff. So schnellten die Aktien von Uber um gut zwölf Prozent in die Höhe. Mehr als ein Jahrzehnt nach der Gründung stellt der Fahrdienst-Vermittler seinen ersten operativen Gewinn in Aussicht - jedenfalls nach Abzug diverser Kosten. Das Unternehmen verbrannte bei seiner globalen Expansion Milliarden mit dem Versprechen späterer Profite.

Bei den Anbietern von Glücksspielen und Sportwetten bahnt sich derweil eine transatlantische Übernahme mit einem zweistelligen Milliardenvolumen an. Der Konzern Draftkings will den britischen Konkurrenten Entain (früher GVC) kaufen. Der umworbene Konzern, zu dem auch der in Deutschland bekannte Sportwettenbieter bwin gehört, bestätigte den Eingang eines entsprechenden Angebots.

Während die Papiere von Draftkings mehr als 5 Prozent einbüssten, schnellten die Anteilsscheine von Entain in London bis zum Handelsschluss um rund 18 Prozent in die Höhe. Analyst James Wheatcroft von der Investmentbank Jefferies hält es für möglich, dass um den Glücksspielkonzern ein Bieterrennen gestartet wird. Er verwies darauf, dass es vom Casinobetreiber MGM früher schon ein Gebot gab und dieser mittlerweile mehr Geld angehäuft habe./la/jha/