NEW YORK (awp international) - Etwas zurückhaltender lassen es die Anleger zur Wochenmitte am New Yorker Aktienmarkt angehen. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab am Mittwoch zwei Stunden vor Schluss um 0,11 Prozent auf 29 789,70 Punkte nach. Es war damit zunächst kein Treiber mehr, dass die Reihe an guten Nachrichten in puncto Corona-Impfstoffe mit einer ersten Zulassung in Grossbritannien eine Fortsetzung erhielt.

Zwar gab es auch wieder etwas mehr Hoffnung auf ein Konjunkturpaket in den USA. Doch dämpfend wirkte, dass die Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft im November weniger gestiegen war als erwartet. Ausserdem will der designierte US-Präsident Joe Biden die Handelspolitik gegenüber China nach seinem Amtsantritt nicht sofort ändern. Entsprechende Aussagen machte er in der "New York Times".

Experten zufolge machen die Märkte unter diesen Voraussetzungen eine Atempause nach einem ausserordentlich starken November. Die übrigen bedeutenden Indizes bewegten sich am Mittwoch denn auch moderat im Minus, nachdem sie am Vortag Rekorde aufgestellt hatten. Der marktbreite S&P 500 stand zuletzt 0,06 Prozent tiefer bei 3658,00 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,18 Prozent auf 12 432,42 Zähler.

In puncto Impfstoff gab es am Mittwoch eine erste Zulassung durch die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel, und zwar für den Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer . Damit kann die Auslieferung in diesem Land beginnen. Dies hievte die in New York gelisteten Biontech-Aktien, die am Vortag noch unter Gewinnmitnahmen litten, mit fast sechs Prozent ins Plus. Pfizer rückten ausserdem um fast drei Prozent vor.

Am Vorabend kam nachbörslich die offizielle Bestätigung für die jüngsten Spekulationen, dass Slack von Salesforce übernommen werden soll. Nach der Rally in den vergangenen Tagen wurde die Gewissheit für die rekordhohen Slack-Aktien nun kein Treiber mehr, die Papiere des Anbieters von Büro-Kommunikationslösungen fielen um 2,3 Prozent.

Schwer unter Druck blieben aber die Salesforce-Titel, für die es angesichts des bislang grössten Zukaufs in der Geschichte einen Rücksetzer um 8,6 Prozent gab, mit dem sie im Dow zu einem belastenden Faktor wurden. Sie fielen auf den tiefsten Stand seit August. Am Markt ergaben erste Reaktionen, dass der 27,7 Milliarden Dollar schwere Kauf teuer bewertet sei.

Die Aufmerksamkeit zogen ansonsten noch die Tesla-Aktien auf sich, die nach einem jüngst erreichten Rekord über 600 Dollar vorerst den Faden verloren haben. Am Mittwoch ging es hier um 4,5 Prozent bergab. Gesprächsstoff lieferte Konzernchef Elon Musk, der sich in Berlin offen zeigte für Fusionen mit anderen Autoherstellern./tih/he