NEW YORK (dpa-AFX) - Zum ersten Mal seit Dezember haben die US-Börsen wieder drei Tage in Folge zugelegt. Die überwiegend positiv ausgefallenen Konjunkturdaten sowie steigende Ölpreise dämmten Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung weiter ein. Insbesondere nach den starken Januar-Daten zur Industrieproduktion ist zugleich auch die Erwartung größer geworden, dass es zumindest eine Leitzinsanhebung im laufenden Jahr geben könnte.

Der Dow-Jones-Industrial-Index legte am Mittwoch im frühen Handel um 1,25 Prozent auf 16 398,33 Punkte zu. Seit Jahresbeginn beläuft sich sein Verlust damit noch auf knapp 6 Prozent. Der S&P-500-Index stieg zuletzt um 1,33 Prozent auf 1920,82 Punkte. Der Nasdaq-100-Index rückte um 1,60 Prozent auf 4170,09 Punkte vor.

"Der Produktionsanstieg in den USA im Januar ist der größte seit November 2014 und dürfte die konjunkturellen Sorgen weiter schmälern", kommentierte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Nach einem enttäuschenden Verlauf im vierten Quartal verbessert sich die Lage." Zudem waren die Erzeugerpreise im Januar überraschend gestiegen und die Baugenehmigungen im selben Monat nicht so deutlich gesunken wie befürchtet. Lediglich die Entwicklung der Baubeginne trübte das Gesamtbild, diese waren im Januar überraschend gesunken.

Unter den Einzelwerten im Dow rückten die Anteilsscheine von Boeing in den Fokus. Sie gewannen an der Index-Spitze rund 3 Prozent. Zwei Nachrichten gab es zum US-Flugzeugbauer: Erstens wurde der Protest von Boeing gegen die Auftragsvergabe für einen Langstreckenbomber an Northrop Grumman vom US-Rechnungshof abgeschmettert, was Börsianern zufolge von einigen Marktteilnehmern mit Erleichterung aufgefasst worden sein dürfte. Zweitens hatte die chinesische Fluggesellschaft Okay Airways einen Auftrag an Boeing über 1,3 Milliarden Dollar vergeben.

Die Aktien von T-Mobile US gewannen an der Nasdaq-Börse 1,76 Prozent. Die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom hatte zum Ende des Jahres 2015 erneut kräftig von einem starken Kundenzustrom profitiert. Mit den Umsatz- und Ergebniszahlen übertraf das von John Legere geführte Unternehmen die Schätzungen von Analysten. Der Ausblick auf 2016 hingegen wurde von einigen Marktteilnehmern mit gemischten Gefühlen aufgenommen.

Die Papiere von Priceline schnellten im Nasdaq-100-Index um fast 12 Prozent in die Höhe. Das Online-Reiseportal hatte mit seinem bereinigten Gewinn je Aktie im vierten Quartal die Markterwartung übertroffen.

Ebenfalls gefragt waren die Papiere von Terex , die um 6,41 Prozent auf 21,75 US-Dollar anzogen. Der chinesische Industriekonzern Zoomlion Heavy Industry bekräftigte seine Absicht, den Baumaschinenhersteller für 30 Dollar in bar je Aktie übernehmen zu wollen. Eigentlich wollten die Amerikaner den Kranbauer Konecranes übernehmen, doch Ende Januar waren die Chinesen dem Vorhaben in die Parade gefahren.

In den Fokus rücken zudem Anteilsaufstockungen prominenter Anleger bei Unternehmen aus der Rohstoffbranche. So hatte der legendäre Investor Warren Buffett im vierten Quartal über seine Holding Berkshire Hathaway Aktien des Pipeline-Konzerns Kinder Morgan gekauft. Damit setzt Buffett weiter auf eine Erholung der Ölindustrie, die im Zuge des jüngsten Ölpreisverfalls stark unter Druck geraten war. Die Papiere von Kinder Morgan sprangen um rund 11 Prozent hoch. Die Papiere des Kupferproduzenten Freeport-McMoRan gewannen sogar knapp 17 Prozent, nachdem bekannt geowrden war, dass der einflussreiche Hedgefonds-Manager Carl Icahn seinen Anteil aufgestockt hatte./ck/he