NEW YORK (awp international) - Die Standardwerte an der Wall Street dürften ihr moderates Minus vom Oktober-Auftakt am Dienstag leicht beschleunigt fortsetzen. Auch die tags zuvor überwiegend festeren Technologiewerte werden im Minus erwartet. Belastung kommt vom jüngsten Anstieg der Anleiherenditen auf den höchsten Stand seit fast sechzehn Jahren sowie von der Befürchtung weiter steigender US-Leitzinsen.

Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,6 Prozent tiefer bei 33 245 Punkten und den Nasdaq 100 0,9 Prozent niedriger bei 14 710 Zählern.

Das Mitglied der US-Notenbank Fed, Loretta Mester, sieht die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung bis zum Jahresende im Kampf gegen die hohe Inflation. "Ich fürchte, dass wir den Leitzins in diesem Jahr noch einmal anheben müssen", sagte die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland. Danach sollte das Zinsniveau für einige Zeit auf dem erhöhten Niveau gehalten werden, um die Inflation wieder zurück auf das von der Notenbank anvisierte Ziel von zwei Prozent zu drücken. Die Entscheidung sei aber datenabhängig, bekräftigte sie. Zuletzt waren US-Konjunkturdaten unerwartet stark ausgefallen, was für die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung spricht.

Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von Meta im Anlegerfokus stehen. Der Mutterkonzern von Facebook und Instagram will einem Medienbericht zufolge für beide sozialen Netzwerke ohne Werbung Geld verlangen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, sollen Nutzer in der EU für eines der beiden werbefreien Angebote künftig mindestens zehn Euro im Monat zahlen. Für einen weiteren verknüpften Account - also zum Beispiel, wenn jemand sowohl Facebook als auch Instagram werbefrei nutzen will - sollen demnach zusätzlich sechs Euro fällig werden. Auf dem Smartphone solle das Abo 13 statt 10 Euro kosten, hiess es unter Berufung auf informierte Personen. Die Meta-Papiere sanken vorbörslich um 0,4 Prozent.

Der Pharmakonzern Eli Lilly will für rund 1,4 Milliarden US-Dollar Point Biopharma übernehmen. Den Point-Aktionären werde ein Kaufgebot von 12,50 Dollar je Aktie in bar unterbreitet, hiess es. Die Transaktion, die von den Verwaltungsräten beider Unternehmen genehmigt wurde, soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Im vorbörslichen Handel stiegen die Aktien von Point um rund 84 Prozent auf 12,32 Dollar, während die Lilly-Papiere um 0,6 Prozent nachgaben.

Die Anteilsscheine von HP Inc reagierten im vorbörslichen Handel mit einem Kursplus von 2,4 Prozent auf eine Analysten-Hochstufung. Die Experten der Bank of America erhöhten die Einstufung des PC-Herstellers gleich um zwei Stufen von "Underperform" auf "Buy"./edh/jha/