NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen steuern nach dem durchwachsenen Vortag auf einen positiven Wochenausklang zu. Eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,44 Prozent höher auf 33 482,6 Punkten. Beim technologielastigen und zinssensiblen Nasdaq 100 deutet sich zum Start ein Plus von 0,61 Prozent bei 13 373,4 Zählern an.

Mitte der Woche hatte die nachlassende Teuerung in den USA die Hoffnung angefacht, auch die US-Notenbank Fed könne die Leitzinsen möglicherweise etwas moderater erhöhen. Doch dem widersprachen am Freitag mehrere Fachleute. "Der Jubel an den weltweiten Börsen könnte ein wenig verfrüht gewesen sein", schrieb Analyst Christian Henke von IG Markets. Die Fed könne ihre straffere Geldpolitik noch eine Weile fortführen.

Darauf deuteten auch Äusserungen von Mary Daly hin, der Fed-Präsidentin in San Francisco. Die Inflation sei nach wie vor zu hoch, weshalb auch im kommendem Jahr mit einer restriktiven Geldpolitik zu rechnen sei, sagte sie. Für Daly ist ein weiterer Zinsschritt von 0,75 Prozentpunkten im September durchaus denkbar.

Immerhin: Ein Signal der Entspannung ging am Freitag von den US-Importpreisen aus. Sie sanken im Juli zum Vormonat um 1,4 Prozent und damit stärker als von Experten erwartet.

Unter den Einzelwerten machten chinesische Konzerne mit US-Notiz auf sich aufmerksam. Sie mussten vorbörsliche Verluste verkraften, nachdem einige der grössten chinesischen Staatskonzerne mitgeteilt hatten, sich von den US-Börsen zurückzuziehen. Vorausgegangen war ein Streit über die Wirtschaftsprüfung der Unternehmen sowie das generell düstere Verhältnis der beiden Grossmächte. Zu den Verlierern an der US-Börse zählten Grössen wie Alibaba , dessen Aktien vorbörslich um 2,9 Prozent nachgaben. Papiere der E-Commerce-Plattform Pinduoduo verloren vorbörslich 3,9 Prozent.

Der grösste Verlust deutete sich indes bei Illumina an, einem Spezialisten für Gensequenzierungs-Maschinen. Die Aktie verlor im vorbörslichen Handel mehr als 15 Prozent, nachdem der Konzern seine Anleger mit schwachen Quartalszahlen und einer gestrichenen Prognose konfrontiert hatte./jcf/jha/