NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen haben am Mittwoch nachgegeben. Den Anlegern verdarb vor allem der Ausblick des Software-Konzerns Microsoft die Laune. Auch der Flugzeugbauer Boeing konnte nicht überzeugen. Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial , der sich in den drei vergangenen Handelstagen von seinen jüngsten Verlusten erholt hatte, gab nun um 1,23 Prozent auf 33 320,52 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 verlor 1,53 Prozent auf 3955,48 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 2,25 Prozent auf 11 580,00 Punkte ein.

Microsoft und Texas Instruments hatten bereits am Vorabend nach US-Börsenschluss über ihre Geschäftsentwicklung im vergangenen Quartal Rechenschaft abgelegt. Microsoft verbuchte vor dem Hintergrund einer hohen Inflation und Rezessionssorgen das schwächste Umsatzwachstum seit mehr als sechs Jahren. Auch die Gewinne gingen deutlich zurück, was insgesamt aber im Rahmen der Erwartungen lag. Enttäuschend fiel allerdings der Ausblick auf das laufende Quartal aus. Insbesondere die angekündigte Verlangsamung des Wachstums in der zuletzt starken Cloud-Sparte Azure vergrätzte die Anleger. Mit minus 3,5 Prozent waren die Microsoft-Aktien Schlusslicht im Dow.

Die Anteilsscheine von Texas Instruments gaben im Einklang mit der sehr schwachen Nasdaq-Börse um 2,5 Prozent nach. Wegen einer gesunkenen Nachfrage gingen bei dem Chiphersteller Umsatz und Nettogewinn im vierten Quartal 2022 zurück. Das dürfte sich auch im laufenden Quartal fortsetzten, wie Texas Instruments mitgeteilt hatte.

Um 2,3 Prozent gaben die Papiere von Boeing nach. Teure Probleme mit mehreren Flugzeugtypen brockten dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern 2022 das vierte Verlustjahr in Folge ein. Dabei fiel das Minus dieses Mal noch höher aus als im Jahr zuvor. Für die Aktien des Hygieneartikelherstellers Kimberly-Clark ging es nach der Vorlage von Quartalszahlen und einem laut dem Analysehaus Bernstein "enttäuschenden Ausblick" um 2,0 Prozent abwärts. Nach Börsenschluss legen Tesla und IBM ihre Quartalszahlen vor. Ihre Aktien gaben unterdessen im schwachen Gesamtmarkt ebenfalls nach.

Dagegen stachen die Papiere des Telekomunternehmens AT&T positiv hervor. Sie zogen um 6,3 Prozent hoch. AT&T überzeugte mit einer für 2023 in Aussicht gestellten Steigerung von Umsatz und bereinigtem operativen Ergebnis. Dass der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) wegen hoher Pensionskosten und gestiegener Zinsen sinken dürfte, grämte die Anleger indes ebenso wenig wie die schwache Prognose für den freien Mittelzufluss oder der Milliardenverlust samt der Umsatzstagnation im vergangenen Jahr.

Dass der Medienmogul Rupert Murdoch seinen Unterhaltungskonzern Fox nun doch nicht wieder mit seiner Verlagsgesellschaft News Corp zusammenführen will, sorgte bei beiden Werten für deutliche Kursgewinne. Eine Kombination sei zurzeit "nicht optimal" für die Aktionäre, hatte Fox am Dienstag mitgeteilt. Für News Corp ging es an der Nasdaq um 8,5 Prozent hoch und für Fox um 2,8 Prozent./ck/nas