NEW YORK (awp international) - Die Erholung an den Aktienmärkten in den USA hat sich am Donnerstag fortgesetzt. Der Dow Jones Industrial stieg um 0,43 Prozent auf 32 859,03 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Börsianern zufolge hat der Index mit den jüngsten Gewinnen nun auch den Mitte Februar begonnenen Abwärtstrend nach oben verlassen.

Mit Blick auf die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor macht sich seitens der Investoren zunehmend eine entspanntere Haltung breit. Am US-Bondmarkt setzen Anleger mittlerweile nicht mehr verstärkt auf sichere Papiere. Der S&P 500 Sektor der Finanzaktien hat sich vom jüngsten Tief in der vergangenen Woche mittlerweile merklich stabilisiert.

Der marktbreite S&P 500 gewann am Donnerstag 0,57 Prozent auf 4050,83 Zähler. Der technologielastige Index Nasdaq 100 stieg um 0,91 Prozent auf 12 963,14 Punkte.

Doch es gibt nach wie vor Skeptiker am Markt. "Zwar scheint die jüngste Mini-Krise im Bankensektor gut eingedämmt zu sein, aber das Risiko weiterer Turbulenzen steigt mit jeder weiteren Zinserhöhung", schrieb etwa Seema Shah, Stratege bei Principal Asset Management mit Blick auf die US-Notenbank Fed. Jede weitere Zinserhöhung erhöhe den wirtschaftlichen und finanziellen Druck und damit die Wahrscheinlichkeit weiterer Krisen, so Shah.

Die Aktien der Einzelhandelskette Kohl's gewannen knapp vier Prozent, nachdem Chef Thomas Kingsbury für gut zwei Millionen US-Dollar Aktien des von ihm geführten Unternehmens gekauft hatte. Anleger werteten dies als Vertrauensbeweis.

Papiere des Anlagespezialisten Charles Schwab verloren fünf Prozent. Erstmals seit sieben Jahren empfiehlt Morgan Stanley die Aktien nicht mehr zum Kauf. Analyst Michael Cyprys begründete die Abstufung damit, dass die Kunden vermehrt Mittel aus niedrig verzinsten Anlagen bei Charles Schwab abzögen.

Eine neue Kaufempfehlung der Bank JPMorgan bescherte den Aktien von Philip Morris ein Plus von zwei Prozent. Analyst Jared Dinges nahm die jüngsten Kursverluste der Aktie zum Anlass, zu einer Übergewichtung der Aktien im Portfolio zu raten.

Aktien von H.B. Fuller verloren zwei Prozent. Der Hersteller von Klebstoffen blieb im ersten Geschäftsquartal mit dem Gewinn je Aktie etwas hinter der Markterwartung zurück.

Der Euro legte im späten US-Währungshandel zu, die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt bei 1,0907 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0886 (Mittwoch: 1,0847) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9186 (0,9219) Euro gekostet.

Am US-Anleihenmarkt tat sich wie am Vortag wenig. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) gab um 0,03 Prozent auf 114,50 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stagnierte bei 3,55 Prozent./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---