NEW YORK (awp international) - Die US-Börsen haben am Montag an ihre Erholungsgewinne vom Freitag angeknüpft. Einerseits herrsche Optimismus, was die anstehende Berichtssaison angehe, hiess es von Börsianern. Andererseits wirkten jüngste Aussagen des für eine straffe geldpolitische Haltung bekannten Fed-Direktors Christopher Waller stützend. Dieser hält jüngsten Äusserungen zufolge die US-Zinspolitik inzwischen für "fast ausreichend restriktiv" und sprach sich für einen moderaten Umfang der Zinserhöhungen aus. Zudem, so hiess es, habe die Notenbankchefin von Kansas City, Esther George, die Ansicht geäussert, dass die US-Wirtschaft einen starken Abschwung vermeiden könne.

Der Dow Jones Industrial stieg rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss um 1,16 Prozent auf 33 763,09 Punkte. Allerdings hatte der bekannteste Wall-Street-Index auch in der vergangenen Woche mit minus 2,7 Prozent den Grossteil seiner Jahresauftaktgewinne eingebüsst. Der marktbreite S&P 500 legte am Montag um 1,61 Prozent auf 4036,69 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 2,54 Prozent auf 11 913,75 Punkte.

Im Blick standen an den US-Börsen zudem die im Dezember das zehnte Mal in Folge gefallenen Frühindikatoren. Der Sammelindex sank im Vergleich zum Vormonat mit minus 1,0 Prozent zudem deutlicher als erwartet.

Bevor im Wochenverlauf unter anderem Microsoft , Tesla oder Intel ihre Quartalsberichte vorlegen, zogen vor allem die Anteile des SAP -Konkurrenten Salesforce Aufmerksamkeit auf sich.

Die Papiere stiegen den dritten Handelstag in Folge und legten unter den Spitzenwerten im Dow um 3,3 Prozent zu. Sie profitierten zum Start der neuen Börsenwoche vor allem von Gerüchten über eine umfangreiche Beteiligung des aktivistischen Investors Paul Singer. Singer sei mit mehreren Milliarden US-Dollar bei dem unter Druck stehenden Softwarespezialisten eingestiegen, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine informierte Person. Auch das "Wall Street Journal" berichtete. Singer ist ein Investor, der sich gerne an Unternehmen beteiligt, die vor wichtigen Weichenstellungen stehen. Salesforce hatte jüngst - wie viele andere Tech-Giganten in den USA - eine grosse Entlassungsrunde angekündigt, um die Kosten zu drücken.

Im Halbleitersektor fand eine Studie der britischen Bank Barclays Beachtung. Branchenexperte Blayne Curtis äusserte sich optimistischer als bisher zu den Aussichten der Chiphersteller, ist nun aber skeptischer für die Halbleiterausrüster. Er stufte neben dem Laufwerkhersteller Seagate Technology und dem Chiphersteller Qualcomm auch den Chiphersteller AMD hoch, deren Aktien zwischen an der Nasdaq zwischen 7,0 und 8,4 Prozent zulegten. Eine bekräftigte Kaufempfehlung mit deutlicher Kurszielanhebung bescherte dem Grafikkartenspezialisten Nvidia ein Plus von 7,4 Prozent.

Intel wurden mitgezogen und legten an der Dow-Spitze um 4,0 Prozent zu. Der weltgrösste Chiphersteller wird am kommenden Donnerstag über sein abgelaufenes Quartal berichten.

Wayfair sprangen um rund 26 Prozent auf 58,90 Dollar hoch, nachdem sie bereits am Freitag ein Plus von 20 Prozent verbucht hatten. An diesem Montag hob nun JPMorgan-Analyst Christopher Horvers die Aktie des Online-Möbelhändlers um gleich zwei Stufen von "Underweight" auf "Overweight" und das Kursziel von 35 auf 63 US-Dollar. Er sieht eine positive Trendwende bei den Marktanteilen gekommen und lobte, dass das Management die Kontrolle der Ausgaben und Investitionen "neu entdeckt" habe. Das dürfte ihm zufolge zur Neueinschätzung der Gewinnerwartungen führen./ck/nas