NEW YORK (awp international) - Die Zinssorgen haben die US-Börsen wieder fest im Griff. Die wichtigsten Aktienindizes fielen am Dienstag um jeweils rund ein Prozent. Angesichts der Furcht vor weiter steigenden Leitzinsen kletterte die Rendite zehnjähriger US-Anleihen auf den höchsten Stand seit 16 Jahren. Hohe Zinsen aber lassen Aktien im Vergleich zu verzinslichen Anlagen in einem schlechteren Licht erscheinen.

Der Dow Jones Industrial verlor 0,85 Prozent auf 33 150,21 Punkte und bewegte sich damit auf dem Niveau von Anfang Juni. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,06 Prozent auf 4243,12 Zähler nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 1,33 Prozent auf 14 639,57 Punkte. Er hatte sich zu Wochenbeginn noch gegen das trübe Umfeld gestemmt und zugelegt.

Das Mitglied der US-Notenbank Fed, Loretta Mester, sieht die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung bis zum Jahresende im Kampf gegen die hohe Inflation. "Ich fürchte, dass wir den Leitzins in diesem Jahr noch einmal anheben müssen", sagte die Präsidentin der regionalen Notenbank von Cleveland. Danach sollte das Zinsniveau für einige Zeit auf dem erhöhten Niveau gehalten werden, um die Teuerung wieder zurück auf das von der Notenbank anvisierte Ziel von zwei Prozent zu drücken.

Die Entscheidung sei aber datenabhängig, bekräftigte Mester. Zuletzt waren US-Konjunkturdaten unerwartet stark ausgefallen, was für die Notwendigkeit einer weiteren Zinserhöhung spricht. In das Bild passte die Meldung vom Dienstag, dass es im August überraschend viele offene Stellen in den USA gab. Daraufhin machten die Renditen noch einmal einen Sprung nach oben./la/he