Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Der sich verschärfende Abschwung auf den chinesischen Immobilienmärkten hat China Evergrande dazu veranlasst, einen Umschuldungsplan in Höhe von 35 Milliarden US-Dollar zu verwerfen, der das Überleben des Bauträgers sichern sollte. Ein Zeichen dafür, dass sich Chinas anhaltende Immobilienkrise noch weiter verschärfen könnte. Am 17. August 2023 hatte das Unternehmen in den USA Gläubigerschutz beantragt. In einem am Freitag eingereichten Wertpapierprospekt erklärte Evergrande, dass es seinen Restrukturierungsplan aufgrund der schlechter als erwarteten Immobilienverkäufe aufgeben müsse und man nach einem anderen Weg suchen werde, der "die objektive Situation des Unternehmens widerspiegelt". Evergrande erklärte zudem, dass es erste Gespräche über eine Neuverhandlung des Umschuldungsplans mit seinen Gläubigern, darunter chinesische Banken und internationale Anleihegläubiger, aufgenommen hat. Ohne eine neue Vereinbarung könnten die Anleihegläubiger, die Evergrande rund 15 Milliarden US-Dollar geliehen haben, eine Liquidation des Unternehmens anstreben und den ohnehin schon angeschlagenen Immobilienmarkt in China weiter unter Druck setzen. Die internationalen Gläubiger hatten mit einer Liquidation des Unternehmens gedroht, als Evergrande ihnen wichtige Finanzinformationen nicht offenlegte und die Verhandlungen verzögerte. Die Anleihegläubiger des Unternehmens einigten sich jedoch schließlich auf eine Vereinbarung über die Übernahme von Beteiligungen an einigen der Offshore-Tochtergesellschaften von Evergrande im Gegenzug zu einer Abschreibung der Schulden. Das Scheitern dieser Vereinbarung, die Evergrande den US-Gerichten zur Genehmigung vorgelegt hatte, verschärft die Krise, in der sich Chinas Immobilienmärkte befinden, da der größte private Bauträger des Landes, Country Garden, und Dutzende andere vom Untergang bedroht sind. Die Aktie von China Evergrande bricht in Hongkong um 22,7 Prozent ein.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- DE 10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex September PROGNOSE: 85,0 zuvor: 85,7 Lagebeurteilung PROGNOSE: 87,9 zuvor: 89,0 Geschäftserwartungen PROGNOSE: 82,8 zuvor: 82,6 - BE 15:00 Geschäftsklimaindex September PROGNOSE: k.A. zuvor: -14,9 Punkte
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: HINWEIS: Die Daten aus Tokio, Schanghai sowie die US-Futures müssen wegen Datenproblemen leider entfallen. INDEX Stand +/- DAX-Future 15.680,00 +0,2% Hang-Seng-Index 17.826,11 -1,3% +/- Ticks Bund -Future 129,50 -12 Freitag: INDEX Schluss +/- DAX 15.557,29 -0,1% DAX-Future 15.644,00 +0,1% XDAX 15.502,13 +0,1% MDAX 26.536,25 -0,1% TecDAX 3.024,77 +0,5% EuroStoxx50 4.207,16 -0,1% Stoxx50 3.947,22 -0,2% Dow-Jones 33.963,84 -0,3% S&P-500-Index 4.320,06 -0,2% Nasdaq-Comp. 13.211,81 -0,1% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 129,62 +2
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Start in die Woche kaum verändert erwartet. Die Nachrichtenlage ist für einen Montag recht überschaubar. Derweil kommt der Immobilienmarkt in China nicht zur Ruhe. Die Aktien von China Evergrande knicken in Hongkong um 25,5 Prozent ein, nachdem der Immobilienentwickler einen Umschuldungsplan in Höhe von 35 Milliarden US-Dollar verworfen hatte, der sein Überleben sichern sollte, und erklärte, er sei nicht in der Lage, neue Schulden aufzunehmen. Im Fokus steht am Vormittag der Ifo-Index aus Deutschland für September. Bereits im August sank das Ifo-Geschäftsklima den vierten Monat in Folge. Für September rechnen die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen mit einem weiteren Rückgang auf 85,0 von 85,7 Punkten. Bereits bei drei aufeinanderfolgenden Rückgängen sprechen Ökonomen von einem Wendepunkt hin zu einer Konjunkturschwäche. "Mit dem vierten Rückgang in Folge geht vom Ifo-Geschäftsklima mittlerweile ein recht klares Rezessionssignal aus", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.
Rückblick: Belastungsfaktor blieben die hohen Renditeniveaus an den Anleihemärkten. Der DAX schloss bei der aus technischer Sicht wichtigen 200-Tage-Linie bei 15.550 Punkten,. Die Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich und Deutschland haben sich im September sehr uneinheitlich entwickelt. Während sie in Frankreich enttäuschten, noch tiefer in den Schrumpfungsbereich rutschten und die Erwartungen verfehlten, legten sie in Deutschland zu, im Servicesektor sogar fast bis in den Expansion anzeigenden Bereich. Die Niederlande will laut der FT durch eine Sondersteuer auf Bankengewinne die Staatsfinanzen stützen. ING verloren 6,4 Prozent und ABN Amro 4,5 Prozent. Nach Zugeständnissen von Microsoft an die Aufsichtsbehörden, um Activision Blizzard doch noch übernehmen zu können, stiegen Ubisoft um 4,5 Prozent. Microsoft hat einen Verkauf der Cloud-Gaming-Rechte an die Franzosen angeboten. Kering stiegen um 1,5 Prozent. Hintergrund sei die Vorstellung der ersten Kollektion des neuen Creative Director von Gucci, Sabato de Sarno, auf der Mailänder Fashion Week. Astrazeneca gewannen 1,5 Prozent. Medizinische Daten aus einer Phase-III-Studie des Brustkrebsmittels Dato-DXd kamen gut an. Das Mittel könnte potenziell zu einem Ersatz für Chemotherapien für eine Reihe von Krebserkrankungen werden, hieß es. Sanofi (-0,4%) rechnet für das dritte Quartal mit einer Belastung bei Gewinn und Umsatz als Folge ungünstiger Wechselkurse. Das Minus von 15 Prozent bei Telekom Austria ist der Abspaltung des Funkturmgeschäfts Euro Telesites geschuldet. Die Aktie ist am Freitag mit 4,31 Euro an der Börse gestartet und schloss bei 5,50 Euro. Vodafone schlossen nahezu unverändert. Laut einem Marktteilnehmer gibt es einen Kreisebericht in der spanischen Wirtschaftszeitung Expansion, wonach der britische TMT-Investor Zegona sich um eine Finanzierung für das Spanien-Geschäft von Vodafone bemühen soll.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Knapp behauptet - Delivery Hero verloren 3,5 Prozent. Die jüngsten Kursgewinne nach Berichten über einen Verkauf der Aktivitäten unter der Marke Foodpanda in den Ländern Singapur, Kambodscha, Malaysia, Myanmar, Philippinen und Thailand haben nicht lange getragen. Jefferies sieht ein mittleres bis hohes Transaktionsrisiko. Mutares (+7,5%) verspricht seinen Aktionären künftig die Zahlung einer doppelt so hohen Mindestdividende wie bisher. Künftig sollen mindestens 2,00 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Die UBS hat das Kursziel für BASF (-0,9% auf 43,09 Euro) auf 37 von 40 Euro gesenkt und empfiehlt die Aktie weiter zum Verkauf. Jungheinrich gewannen 2,0 Prozent auf 29,04 Euro. Mit einer attraktiven Bewertung begründen die Analysten von Barclays die Aufnahme von Jungheinrich in ihre positive Abdeckung: Das Papier wird mit Overweight und Kursziel 36 Euro gestartet.
XETRA-NACHBÖRSE
In recht ruhigen Bahnen verlief der nachbörsliche Handel am Freitag nach Aussage eines Händlers von Lang & Schwarz. Die schwächere Entwicklung der Wall Street habe den Gesamtmarkt leicht belastet. Die Commerzbank-Aktie wurde dagegen unverändert getaxt. Die Bank will ihre Ausschüttungsquote weiter erhöhen. Wie das Handelsblatt berichtet, peilt der Vorstand im Rahmen der neuen Strategie eine Mindestausschüttung von 50 Prozent an. Eine Commerzbank-Sprecherin wollte sich zu dem Bericht auf Anfrage von Dow Jones Newswires nicht äußern.
USA - AKTIEN
Etwas schwächer - Eine Erholungsbewegung im Verlauf konnten die Indizes nicht behaupten. Die Unsicherheit über den weiteren zinspolitischen Kurs der US-Notenbank belastete erneut. Die jüngsten US-Konjunkturdaten geben keinen klaren Hinweis auf das künftige Vorgehen der US-Notenbank. Auch fallende Renditen am Anleihemarkt konnten am Ende nicht stützen. Die Aktivität in der US-Wirtschaft hat sich laut einer Umfrage von S&P Global im September verlangsamt. Dagegen hatten die am Vortag veröffentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe einen überraschenden Rückgang gezeigt und damit auf einen weiterhin robusten US-Arbeitsmarkt hingedeutet. Die Aktien von General Motors (-0,4%) und Stellantis (+0,1%) zeigten sich von der Ausweitung der Streiks durch die United Auto Workers (UAW) wenig beeindruckt. Bei Ford (+1,9%) sollen die Streiks nicht ausgeweitet werden, weil man dort in den Gesprächen Fortschritte mache. Die Aktien von Microsoft verloren 0,8 Prozent. Die britische Kartellaufsicht hat ihre Zustimmung zum Kauf von Activision Blizzard (+1,7%) signalisiert. Die Europäische Kommission verhängte erneut gegen Intel (-1,4%) eine Geldbuße von rund 376 Millionen Euro. Die Strafe stehe im Zusammenhang mit dem Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung auf dem Markt für Computerchips, hieß es. Chevron stiegen um 0,7 Prozent. Der Streik in der westaustralischen Flüssiggasindustrie ist beendet.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 5,10 -4,7 5,14 67,7 5 Jahre 4,57 -5,5 4,62 56,7 7 Jahre 4,52 -6,3 4,59 55,4 10 Jahre 4,43 -5,7 4,49 55,5 30 Jahre 4,52 -5,5 4,57 54,9
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
September 25, 2023 01:31 ET (05:31 GMT)