PARIS/LONDON (awp international) - Nach dem starken Wochenauftakt ist an Europas Börsen wieder etwas Ernüchterung eingekehrt. Der EuroStoxx 50 verlor am Dienstag um die Mittagszeit 0,44 Prozent auf 3208,88 Punkte. Tags zuvor hatte der Leitindex der Eurozone sich noch um knapp drei Prozent von den vorangegangenen Verluste erholt. Der französische Cac 40 fiel am Dienstag um 0,38 Prozent auf 4824,65 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,73 Prozent auf 5884,82 Zähler nachgab.

Wie schon in Asien überwog bei den Anlegern vor der anstehenden ersten Fernsehdebatte zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden die Zurückhaltung. Dazu steht am Freitag noch der viel beachtete monatliche US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda.

Die Sorgen wegen der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft halten an - ungeachtet zwischenzeitlicher Erholungstendenzen. Daran änderte auch die Nachricht nichts, dass sich die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone im September weiter von ihrem schweren Einbruch in der Corona-Krise erholt hat. Allerdings hat das Tempo der Erholung abgenommen.

Der marktbreite Stoxx Europe 600 wies eine lange Verliererliste aus. Am heftigsten traf es den Bankenindex, der 1,8 Prozent einbüsste. Am Montag hatte er sich noch von einem vorangegangenen Rekordtief erholt und an die Spitze des Branchentableaus gesetzt. Einziger Gewinner war am Dienstag die als defensiv geltende Versorgerbranche, deren Subindex ein Plus von über einem halben Prozent schaffte.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten gab es kaum. Bei Adyen konnte sich die Anteilseigner über ein Plus von mehr als ein Prozent und einen der vorderen Plätze im EuroStoxx freuen - für eine neue Bestmarke nach dem Rekordhoch am Montag reichte das aber nicht ganz. Am Nachmittag beginnt eine Kapitalmarktveranstaltung des Zahlungsabwicklers, von dem sich die Anleger offenbar positive Nachrichten erhoffen./gl/jha/