PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Am europäischen Aktienmarkt haben die fallenden Ölpreise die Stimmung wieder etwas eingetrübt. Verluste am Ölmarkt gelten derzeit vielen Anlegern als negatives Konjunktursignal.

Der EuroStoxx-50-Index gab am Vormittag um 0,41 Prozent auf 2921,94 Punkte nach. Zu Wochenbeginn war der Leitindex der Eurozone noch um mehr als 2 Prozent angesprungen.

Der Pariser CAC-40-Index verlor am Dienstag 0,36 Prozent auf 4283,38 Punkte. Für den FTSE-100-Index in London ging es um 0,43 Prozent auf 6011,95 Punkte nach unten.

Als Belastung hinzu kamen enttäuschende Konjunkturdaten. Die Stimmung in deutschen Unternehmen hatte sich im Februar erneut deutlich verschlechtert. Das Geschäftsklima des Münchner Ifo-Instituts fiel zum Vormonat um 1,6 Punkte auf 105,7 Zähler. "Die Börsenturbulenzen und die Furcht vor einem globalen konjunkturellen Abschwung setzten dem sensiblen Unternehmergemüt zu", schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank.

Derweil ging die Berichtssaison der Unternehme in eine neue Runde. Positive Nachrichten kamen von Danone : Niedrigere Milchpreise und Sparmaßnahmen hatten dem französischen Lebensmittelkonzern im Geschäftsjahr 2015 ein Gewinnplus beschert. Analyst Robert Waldschmidt von Liberum sprach von alles in allem robusten Resultaten. Damit zogen die Papiere als einer der besten Werte im EuroStoxx um mehr als 2 Prozent an.

Für die Papiere von Thales ging es sogar um rund 6 Prozent nach oben. Der Rüstungskonzern hatte im abgelaufenen Jahr mit seinem Umsatz positiv überrascht und rechnet zudem mit höheren Erlösen als zuvor.

Britische Unternehmen hingegen enttäuschten. So büßten die Aktien die Anteilsscheine von BHP Billiton mehr als 3 Prozent ein. Der Rohstoffriese hatte nach einem desaströsen Halbjahr zum ersten Mal seit seiner Entstehung vor 15 Jahren die Dividende gekappt.

Für die Papiere von Standard Chartered ging es um mehr als 4 Prozent nach unten. Die Bank war im abgelaufenen Jahr überraschend tief in die roten Zahlen gestürzt.

Dennoch hatten Bankwerte europaweit mit einem Plus von 0,15 Prozent die Nase vorn. Entsprechend stiegen die Papiere der Unicredit unter den Favoriten im EuroStoxx um knapp 3 Prozent.

Die Aktien der Swiss Re schließlich gaben in Zürich um rund 1 Prozent nach. Den Analysten von Baader Helvea zufolge war das operative Ergebnis des Rückversicherers im vergangenen Jahr überraschend schwach ausgefallen./la/ag