PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Im Kielwasser der rekordfreudigen Wall Street ist es am Montag an Europas Börsen weiter bergauf gegangen. Nach der starken Vorwoche hielt sich die Kaufbereitschaft der Anleger aber in Grenzen.

Der EuroStoxx 50 behauptete nach einem freundlichen Start gegen Mittag ein Plus von 0,33 Prozent auf 3667,91 Punkte. Bereits am Freitag hatte der Leitindex der Eurozone sichtlich an Schwung verloren, per saldo aber ein Wochenplus von fünf Prozent verbucht. Beim französischen Cac 40 wiesen die Kurstafeln am Montag einen Anstieg um 0,57 Prozent auf 5691,80 Punkte aus. Der britische FTSE 100 gewann 0,76 Prozent auf 6538,50 Punkte.

Am Wochenende warb die neue US-Finanzministerin Janet Yellen für das billionenschwere Konjunkturhilfspaket von Präsident Joe Biden, was bei Investoren weltweit auf ein positives Echo stieß. Zudem stellte die ehemalige Notenbankchefin für das kommende Jahr eine Rückkehr zur Vollbeschäftigung in Aussicht. Marktbeobachter verwiesen auch auf die weiter rollende Impfwelle sowie Daten, welche auf rückläufige Corona-Infektionszahlen unter anderem in den USA hindeuteten.

Im europäischen Branchenvergleich dominierten Gewinne. Am besten schlugen sich die Rohstoffwerte, deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 um rund zwei Prozent anzog. Vergleichsweise stark präsentierte sich auch der 0,8 Prozent festere Index der Technologiewerte. Er profitierte vom Übernahmeangebot des japanischen Halbleiterkonzerns Renesas für den britischen Branchenkollegen Dialog Semiconductor, dessen Titel um gut 17 Prozent nach oben schossen.

Dagegen führte der Index der Immobilienunternehmen mit einem Minus von 0,6 Prozent die Verliererliste an.

Anteilsscheine des Online-Modehändlers Asos büßten an der Londoner Börse 2,2 Prozent ein. Sie litten unter Medienberichten vom Wochenende, die Ängste schürten, die britische Regierung könnte einen Steuervorteil für lediglich im Internet vertretene Unternehmen streichen.

Die neuesten Volten im Übernahmekampf um Suez wirkten sich moderat negativ auf die Aktienkurse der beteiligten Unternehmen aus. Die Titel des französischen Versorgers verloren 0,4 Prozent, nachdem der heimische Konkurrent Veolia nach gescheiterten Gesprächen nun dessen feindliche Übernahme plant. Allerdings stößt das auch anderswo auf Widerstand: Ein Gericht wies Veolia in einer Eil-Entscheidung zur Aussetzung des Angebots an, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf das französische Gericht in Nanterre bei Paris berichtet. Zudem meldete sich die französische Regierung zu Wort und verlangte einen gemeinsamen Weg der beiden Unternehmen. Die Veolia-Papiere verbilligten sich um 0,3 Prozent./gl/stk