PARIS/LONDON (awp international) - Fortschreitende Impfungen bei sinkenden Corona-Neuinfektionszahlen sowie die Hoffnung auf das angekündigte staatliche US-Hilfspaket haben am Montag die Börsen in Europa beflügelt. Unterstützung kam zudem aus Asien, wo der japanische Nikkei 225-Index nach erfreulichen heimischen Wirtschaftsdaten erstmals wieder seit 1990 die Marke von 30 000 Punkten überwand.

Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,93 Prozent auf 3729,84 Punkte, womit der Leitindex der Eurozone ein neues Hoch seit rund einem Jahr erreichte und seine Gewinne aus der vergangenen Woche weiter ausbaute. Der Cac 40 legte um 1,16 Prozent auf 5770,00 Punkte zu. Der britische FTSE 100 rückte um 1,53 Prozent auf 6690,63 Punkte vor.

Angesichts kursbewegender Nachrichten von Vivendi stand der Sektor der Medienwerte im europäischen Branchentableau ganz oben mit plus 2,9 Prozent. Zugleich gab nur eine Branche nach: die der Pharmaunternehmen , die um 0,3 Prozent nachgab. Der französische Medienkonzern Vivendi hatte am Wochenende Neuigkeiten zum geplanten Spin-Off der Musiktochter UMG bekannt gegeben.

60 Prozent des Kapitals der Universal Music Group (UMG) könnten bis Jahresende an die Vivendi-Aktionäre verteilt werden, hiess es dabei unter anderem. Die Vivendi-Papiere sprangen daraufhin an die Spitze im EuroStoxx 50 und legten dort zuletzt um knapp 17 Prozent zu. Bei zuvor 32,35 Euro erreichten sie zeitweise wieder den höchsten Stand seit Ende 2001 und verzeichneten zugleich den höchsten Kursgewinn an einem Tag, seit Vivendi 1989 an die Börse gegangen war.

Die Papiere von ING legten an zweiter Stelle im Leitindex der Eurozone um 5,8 Prozent zu und bauten damit ihr Freitagsplus von 6,7 Prozent aus. Die niederländische Bank hatte vor dem Wochenende besser als erwartete Zahlen für Corona-Jahr 2020 bekannt gegeben. Auch allgemein waren Bankaktien am Montag gefragt: Santander etwa gewannen 4,0 Prozent und BNP Paribas stiegen um 2,5 Prozent. Im Cac 40 legten die Aktien der Societe Generale um 5,6 Prozent zu und in London rückten HSBC um 1,7 Prozent vor.

Dagegen litten die Papiere von L?Oreal unter Gewinnmitnahmen und gaben um 1,4 Prozent nach. Der Kosmetikhersteller hatte am Freitag von seinen Jahreszahlen profitiert und um 3,0 Prozent zugelegt./ck/fba