PARIS/LONDON (awp international) - Robuste Konjunkturdaten haben am Montag für wieder steigende Kurse nach einer desaströsen Vorwoche gesorgt. So erholte sich die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im Oktober weiter von ihrem Einbruch in der Corona-Krise. In der britischen Industrie trübte sich die Stimmung weniger als zunächst ermittelt ein.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg bis zum späten Vormittag um 1,69 Prozent auf 3008,06 Punkte. In der letzten Woche war ein Verlust von 7,5 Prozent aufgelaufen, was in erster Linie auf die wachsenden Sorgen der Anleger vor erneuten coronabedingten Lockdowns in immer mehr Ländern geschuldet war. An diesem Montag nun wurde der EuroStoxx wegen technischer Probleme erst ab etwa 10 Uhr berechnet.

In Paris zog der Cac 40 um 1,60 Prozent auf 4667,92 Punkte an. Für den FTSE 100 ("Footsie") in London ging es um 0,80 Prozent auf 5622,15 Punkte nach oben.

Positive Nachrichten kamen auch aus China: Wichtige Daten zur Stimmung in der Industrie und unter den Dienstleistern des riesigen Landes signalisieren dort eine fortgesetzte Erholung vom Corona-Wirtschaftseinbruch im Frühjahr. Darauf waren auch schon die asiatischen Börsen gut in die neue Woche gestartet.

Im Laufe der Woche aber richten sich alle Augen nach Washington. Die Wähler in den USA entscheiden am Dienstag nicht nur das Rennen ums Weisse Haus, sondern auch über die Durchsetzungskraft des künftigen Präsidenten. Denn er braucht den Kongress auf seiner Seite, um wirklich etwas zu bewegen. Umfragen geben den Demokraten gute Chancen, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu behalten und nach sechs Jahren die Kontrolle über den Senat zurückzugewinnen.

In Europa hinkten Aktien aus der Reise- und Freizeitbranche dem starken Gesamtmarkt mit einem Plus von lediglich 0,5 Prozent hinterher. Die US-Investment Jefferies sprach von einem "Wiederaufflammen von Covid-19-Fällen in den grossen europäischen Märkten und den USA". Erhebungen zufolge hätten sich die Trends im Reiseverkehr im Juli erholt, im August dann einen Höhepunkt erreicht und im September schliesslich wieder nachgegeben. Mit Blick auf die Reisebranche sei unverändert Vorsicht angesagt.

In London büssten IAG mehr als zwei Prozent ein, während an der Euronext Air France-KLM in dem freundlichen Umfeld zwischenzeitliche Verluste von fast sieben Prozent wettmachten und zuletzt um gut sechs Prozent anzogen.

Die Aktien von Ryanair drehten ebenfalls ins Plus und gewannen zuletzt gut zwei Prozent. Der Einbruch des Flugverkehrs durch die Corona-Pandemie drückte Europas grössten Billigflieger wie andere Airlines auch im Sommer in die roten Zahlen. Der Verlust fiel aber geringer aus als von Experten befürchtet.

An der "Footsie"-Spitze schnellten derweil die Anteilsscheine von Ocado um fast zehn Prozent in die Höhe. Der Online-Supermark profitiert von der von der Pandemie und erhöhte seine Gewinnprognose./la/jha/