PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Dank des Kurssprungs am Montag hat der EuroStoxx 50 ein starkes Wochenplus von 4,86 Prozent geschafft. An diesem Freitag hingegen hatten schwelende Konjunktursorgen den Handel über weite Strecken dominiert, bevor sich der Eurozonen-Leitindex hauchdünn ins Plus retten konnte. Am Ende stand ein Gewinn von 0,02 Prozent auf 2905,47 Punkte zu Buche.

In Paris schloss der Cac 40 0,02 Prozent tiefer bei 4444,56 Punkten. Der britische Leitindex FTSE 100 ("Footsie") gab deutlicher nach und büßte 0,37 Prozent auf 5993,28 Zähler ein.

Insbesondere in London drückten negative Nachrichten aus China auf die Stimmung: Das Land verfolgt Pläne zu einem neuen Sicherheitsgesetz für Hongkong und behält sich vor, in Zukunft auch eigene nationale Sicherheitsorgane dort aufzustellen. Der Hongkonger Leitindex Hang Seng war bereits zuvor um 5,6 Prozent eingebrochen. Einige britische Finanzinstitute sind stark in Fernost engagiert.

"Ein Wiederaufleben der Proteste in Hongkong ist wahrscheinlich und es ist auch mit zunehmenden Spannungen vor diesem Hintergrund mit den USA zu rechnen", schrieb die Landesbank Baden-Württemberg. Darüber hinaus waren bereits in den vergangenen Wochen die Töne zwischen den Vereinigten Staaten und China wieder rauer geworden, was am Markt Befürchtungen über ein Hochkochen des Zollstreits hatte wieder aufflammen lassen.

Am "Footsie"-Ende knickten die Aktien von Prudential um mehr als neun Prozent ein. Der Lebensversicherer zählt ebenso wie die Bank HSBC zu den britischen Unternehmen mit starker Ausrichtung auf Fernost. Die Anteilsscheine von HSBC fielen um rund fünf Prozent.

Die Anteilscheine von Renault sackten als Schlusslicht im Cac 40 um fast drei Prozent ab. Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire sieht den Autohersteller in einer schweren Krise./la/he