PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach einem zunächst freundlichen Handelsstart mit erneuten Rekorden haben die wichtigsten Börsen am Montag mehrheitlich leicht nachgegeben. Sie zollten in einem recht impulsarmen Handel der jüngsten Rally Tribut. Der EuroStoxx 50, der am Morgen einen weiteren Höchststand seit 2008 erreicht und innerhalb von vier Wochen um rund fünf Prozent zugelegt hatte, gab letztlich um 0,32 Prozent auf 4019,91 Punkte nach.

Der Pariser Cac 40 konnte sich im Plus halten und legte letztlich um 0,15 Prozent auf 6296,69 Zähler zu. Im Handelsverlauf hatte er erstmals wieder seit November 2000 die Hürde von 6300 Punkten überwunden. Der Londoner FTSE 100 schloss 0,28 Prozent tiefer bei 7000,08 Zählern und erreichte zeitweise, wie auch der währungsgemischte Stoxx Europe 50, den höchsten Stand seit Februar 2020.

Besonders gefragt waren Bankenwerte, gefolgt von Aktien aus dem Einzelhandel: Der Stoxx 600 Bank legte um 0,7 Prozent zu und wurde angeführt von den Papieren von BBVA mit plus 3,5 Prozent. Santander gewannen 3,2 Prozent und Banco de Sabadell legten um 2,5 Prozent zu. BNP Paribas stiegen um 0,8 Prozent und Lloyds um 0,7 Prozent.

Der Einzelhandelssektor gewann 0,5 Prozent. Dort waren die Anteile von Marks & Spencer Spitzenreiter mit plus 3,6 Prozent. Sie profitierten vor allem von einer optimistischen Studie der schweizerischen Bank Credit Suisse, die ihr Kursziel für die Aktie von 125 auf 185 Pence angehoben und ihr "Outperform"-Urteil bekräftigt hatte. Analyst Simon Irwin verwies als Grund auf eine deutlich verbesserte Geschäftsentwicklung angesichts von drei Lockdows.

Der am Freitag gut gelaufene Autosektor gab indes als Schlusslicht um 1,6 Prozent nach. VW gehörten mit minus 2,0 Prozent zu den größten Verlierern im Eurostoxx und Stellantis büßten im Cac 40-Index 2,9 Prozent ein.

Die Anteile des Herstellers von Lithographiesystemen für die Chipindustrie, ASML, litten mit minus 2,7 Prozent unter einer Abstufung von Santander auf "Underweight".

In Mailand schossen die Papiere des italienischen Fußballclubs Juventus um knapp 18 Prozent nach oben. Zwölf europäische Top-Clubs, darunter die "alte Dame" aus Turin, wollen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine europäische Superliga mit 20 Vereinen gründen. Den Gründern sollen zunächst 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung stehen./ck/he