PARIS/LONDON (awp international) - Europas wichtigste Börsen haben am Montag überwiegend weiter zugelegt. Trotz Rückenwinds aus den USA, wo vor allem die Technologiewerte kräftig anzogen, blieben die Kurse letztlich aber etwas hinter den Tageshochs zurück.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,76 Prozent fester bei 3298,12 Punkten. In der vergangenen Woche war der Leitindex der Eurozone um über zweieinhalb Prozent gestiegen. Der französische Cac 40 verabschiedete sich am Montag 0,66 Prozent höher bei 4979,29 Zählern aus dem Handel. Dagegen sank der britische FTSE 100 um 0,25 Prozent auf 6001,38 Punkte.

"Trotz steigender Corona-Zahlen und neuer Restriktionen setzt sich die Rally an der Börse fort. Die Investoren setzen voll und ganz auf weitere Stimulusmassnahmen und haben auch den Glauben an einen baldigen (Corona-)Impfstoff noch nicht verloren", bemerkte Marktanalyst Milan Cutkovic von Axi. "Dennoch bewegen sich die Anleger auf ganz dünnem Eis. Weitere Lockdowns würden die Konjunkturerholung in Gefahr bringen und dem Konsum, der Wirtschaft und damit auch der Börse langfristig schaden."

Im europäischen Branchenvergleich führten Versorgertitel mit einem Plus von knapp zwei Prozent die Gewinnerliste an. Am unteren Ende des Sektortableaus waren hingegen die Papiere aus der Reise- und Freizeitunternehmen zu finden, deren Branchenbarometer mehr als ein halbes Prozent verlor.

Die Aktien von Airbus büssten als einer der grössten EuroStoxx-Verlierer mehr als ein Prozent ein. Der Flugzeugbauer verzeichnete im September zwar eine wieder steigende Zahl von Auslieferungen. 57 Jets wurden zum Kunden gebracht, im Juli waren es 49, im sommerbedingt auch in anderen Jahren schwächeren August 39 Maschinen. Wegen des Einbruchs im Flugverkehr durch die Corona-Pandemie wollen viele Fluggesellschaften aber bestellte Jets erst später entgegennehmen und verhandeln mit den Herstellern seit Beginn der Krise über ein Entgegenkommen. Stornierungen konnte Airbus bisher aber weitgehend verhindern.

Inmitten der Corona-Krise tauschte die Fluggesellschaft British Airways ihre Führung aus. Der Spanier Alex Cruz, der das Unternehmen seit 2016 leitete, legt sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder, wie die International Airlines Group (IAG ) mitteilte, zu der British Airways gehört. Cruz bleibt in einer anderen Rolle bei British Airways. Laut dem Chef des Airline-Konsortiums IAG, Luis Gallego, soll der Führungswechsel dazu beitragen, dass die Airline gestärkt aus der Corona-Krise kommt. Die IAG-Papiere verloren 1,7 Prozent.

Dagegen zogen die Papiere von KPN um fast sieben Prozent an. Die schwedische Private-Equity-Firma EQT überlegt Kreisen zufolge, den niederländischen Telekommunikationsanbieter zu kaufen. EQT sei in der frühen Phase, ein solches Geschäft mit möglichen Beratern zu diskutieren, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits am Freitag kurz vor Handelsende unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet./gl/he