PARIS/LONDON (awp international) - An Europas wichtigsten Börsen ist es zu Wochenbeginn mehrheitlich bergab gegangen. Nach dem starken November habe der Markt seinen Schwung verloren, kommentierte Analyst Milan Cutkovic von Axi. Zudem lasten das fortgesetzte Brexit-Gezerre, die Verschärfung von Corona-Lockdowns und der zuletzt zum US-Dollar starke Euro auf der Stimmung der Anleger.

Der EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 0,58 Prozent auf 3518,84 Punkte. Seit dem Kurssprung vor knapp einem Monat, als Biontech und Pfizer den Markt mit Daten für ihren Corona-Impfstoff euphorisiert hatten, ist es mit dem Leitindex der Eurozone langsam aber stetig bergauf gegangen

Der französische Cac 40 sank am Montag um 0,89 Prozent auf 5559,25 Zähler. Dagegen legte der britische FTSE 100 um 0,29 Prozent auf 6569,28 Zähler zu.

Im Branchenvergleich gab es zum Wochenstart fast nur Verlierer. Am schlimmsten erwischte es die zuletzt wieder gut gelaufenen Bankentitel, deren Subindex im marktbreiten StoxxEurope 600 knapp zwei Prozent einbüsste. Die Titel der Societe Generale hielten sich mit einem Abschlag von 1,4 Prozent etwas besser, nachdem die Franzosen angekündigt hatten, ihr Filialnetz auf ihrem Heimatmarkt zusammenzustreichen und ihre Kosten dadurch kräftig zu senken. Dazu legen sie die Geschäftsstellen ihrer eigenen Marke mit denen ihres Ablegers Credit du Nord zusammen.

Derweil setzte sich der Index der als defensiv geltenden Medizinunternehmen mit einem Plus von 0,4 Prozent an die Spitze der Übersicht. Die Index-Mitglieder Roche und Novartis zählten mit Kursgewinnen von 0,6 und 0,7 Prozent zu den besten Werten im Schweizer Aktienindex SMI . Während Roche und die Tochtergesellschaft Genentech auf dem Kongress der amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie positive Studiendaten zu Venclexta zur Behandlung von wiederkehrender chronischer lymphatischer Leukämie vorstellten, präsentierte Novartis Daten zum Krebsmittel Kymriah.

Aktien von Siemens Gamesa verteuerten sich um über drei Prozent. Ihnen half ein vager Bericht der Zeitung "Expansion" über ein Interesse aus Asien.

Bei Aryzta konnten sich die Aktionäre über einen Kursanstieg von 0,7 Prozent auf 0,73 Franken freuen, nachdem der schweizerisch-irische Backwarenkonzern Presseberichte über eine neue, aber nicht angehobene Kaufofferte des US-Hedgefonds Elliott Advisors bestätigt hatte. Elliott will gemäss dem Angebot das gesamte Aktienkapital von Aryzta zu 0,80 Franken pro Aktie - insgesamt rund 790 Millionen Franken - übernehmen./gl/mis