PARIS/LONDON (awp international) - Die Anleger an Europas Börsen haben sich am Montag nach der jüngsten Kurserholung erst einmal zurückgehalten. Börsianer begründeten die Kursverluste zu Wochenbeginn mit der Vorsicht der Investoren angesichts der in den USA in dieser Woche anlaufenden Berichtssaison der Unternehmen zum zweiten Quartal. Zudem wurde auf weiter steigende Corona-Infektionszahlen und die anhaltenden Sorgen vor der ansteckenderen Delta-Variante verwiesen.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab bis zum späten Vormittag um 0,29 Prozent auf 4056,38 Punkte nach. Der französische Cac 40 verlor 0,47 Prozent auf 6498,86 Punkte und der britischen FTSE 100 notierte 0,58 Prozent im Minus bei 7080,24 Punkten.

Im diesem schwächeren Marktumfeld schlugen sich insbesondere Versorgerwerte gut. Laut Analysten und Börsianern sind zu zuletzt zu Unrecht weitgehend links liegen gelassen worden. Der europäische Branchenindex ist seit drei Monaten auf Schlingerkurs - klar unter dem Januar-Hoch. Der Stoxx Europe 600 dagegen liegt auf Rekordniveau. Der Branchenanalyst Alberto Gandolf von Goldman Sachs hält das Zurückbleiben des Sektors mit Blick auf die fundamentale Entwicklung für nicht gerechtfertigt - gerade bei Erneuerbare-Energien-Werten.

In Paris schockte Atos seine Anleger mit einer Prognosesenkung: Die Papiere des IT-Dienstleisters brachen als klares Schlusslicht im Cac 40 um mehr als 16 Prozent ein.

Atos hatte die Ziele für das Umsatzwachstum und die operative Marge 2021 gesenkt. Der Experte Nicolas David von der Investmentbank Oddo sprach von einer "signifikanten Warnung" an die Aktionäre. Zudem habe der IT-Dienstleister keine positiven Neuigkeiten zu den von Wirtschaftsprüfern gefundenen Fehlern in der Rechnungslegung 2020 bei US-Geschäftseinheiten des Konzerns bekannt gegeben./la/mis